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FRESCO bringt Forschende zusammen

Das Freiburg Institute for Advanced Studies schreibt sieben Fellowships in den universitären Profil- und Potenzialfeldern aus

Freiburg, 27.03.2020

Die Albert-Ludwigs-Universität hat am Freiburg Institute for Advanced Studies (FRIAS) ein neues Förderformat entwickelt: Mit dem Programm „Freiburg Research Collaboration“ (FRESCO) können sich Freiburger Forschende in den nächsten fünf Jahren mit Spitzenwissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern aus Deutschland und aller Welt stärker vernetzen.


Das Freiburg Institute for Advanced Studies ist ein Ort, der zum fächer- und länderübergreifenden Austausch einlädt. Foto: Sandra Meyndt

Vielfalt prägt die Freiburger Wissenschaft: Insgesamt elf Forschungsfelder, die besonders von der fächerübergreifenden Zusammenarbeit profitieren, hat die Albert-Ludwigs-Universität identifiziert. Dazu zählen neben der aktuell durch zwei Exzellenzcluster repräsentierten „Biologischen Signalforschung“ unter anderem auch Themen mit einer hohen gesellschaftlichen Relevanz wie „Künstliche Intelligenz“ und „Umwelt und Nachhaltigkeit“ sowie „Kulturen der Gegenwart und Vergangenheit“. Wichtig für diese acht Profil- und drei Potenzialfelder ist nicht nur der inneruniversitäre Austausch, sondern auch die Einbindung in die regionale, nationale und internationale Forschungslandschaft. Das neue FRESCO-Programm soll dieses fördern. Prof. Dr. Bernd Kortmann, wissenschaftlicher Direktor des FRIAS, hat mit Verena Spohn unter anderem über die Schwerpunkte des Programms, über das Bewerbungsverfahren und die langfristigen Pläne gesprochen.

Herr Kortmann, was sind die Ziele von FRESCO, und warum ist das Programm am FRIAS angesiedelt?

Bernd Kortmann: Mit FRESCO wollen wir Freiburger Wissenschaftler beim Aufbau von nachhaltigen Forschungsnetzwerken unterstützen. Das Programm zielt darauf, Forschende aus dem In- und Ausland mittels wiederholter Kurzzeitaufenthalte im Idealfall auch langfristig an die Albert-Ludwigs-Universität zu binden. Sie sollen mit ihren Gastgeberinnen und Gastgebern in deren Laboren, Arbeitsgruppen oder Forschungsteams zusammenarbeiten, umgekehrt aber auch ihre eigenen Labore und Teams für Freiburger Wissenschaftler, speziell Nachwuchsforschende, öffnen. Zudem soll das Programm dazu beitragen, das Forschungsprofil unserer Universität auf höchstem Niveau weiterzuentwickeln und speziell in den Profil- und Potenzialfelder zu schärfen. Das FRIAS ist schon immer ein Ort gewesen, der zum fächer- und länderübergreifenden Austausch einlädt. Einige unserer Schwerpunkte decken sich mit den Themen der Profil- und Potenzialfelder: Beispielsweise sind sowohl unser aktueller Forschungsfokus „Environmental Forecasting“ als auch der des kommenden akademischen Jahres „Environmental Humanities“ dem Thema Umwelt und Nachhaltigkeit gewidmet. Auch das Thema Künstliche Intelligenz ist am FRIAS ebenso repräsentiert wie die Sicherheitsforschung. Insofern ist das der ideale Knotenpunkt für das FRESCO-Programm.


Bernd Kortmann ist wissenschaftlicher Direktor des FRIAS und hat das FRESCO-Programm mitentwickelt. Foto: Roger Koeppe

Forschende können sich nicht selbst bewerben, sondern werden von Freiburger Wissenschaftlern nominiert. Was ist der Gedanke dahinter?

Wie der Name des Programms schon sagt, geht es um Forschungskooperation mit Freiburger Wissenschaftlern. Dadurch sollen mittel- und langfristige Bindungen von Forschenden speziell in den zukunftsträchtigen Profil- und Potenzialfeldern etabliert werden. Deshalb wollten wir den bislang am FRIAS üblichen Bewerbungsweg einmal umdrehen. Damit sollen die Intensität der geplanten Zusammenarbeit und ein entsprechend hohes Commitment seitens der Vorschlagenden gestärkt werden. Die Sprecherteams der Profil- und Potenzialfelder sind aufgefordert, sich in einer ersten Feedbackrunde zu den Nominierten aus dem jeweiligen Feld zu äußern. Dadurch soll gewährleistet sein, dass die zur Förderung vorgeschlagenen Personen auch einen Mehrwert für das gesamte Profil- beziehungsweise Potenzialfeld erbringen. Die durch FRESCO geförderten Wissenschaftler können übrigens, anders als aktuell bei FRIAS-Fellowships, nicht nur aus dem Ausland kommen, sondern auch von Universitäten und Forschungseinrichtungen in Deutschland.

Die derzeitige FRESCO-Runde deckt einen Zeitraum bis zum Jahr 2025 ab. Wie soll es langfristig mit dem Programm weitergehen?

Ein Förderprogramm über einen Zeitraum von bis zu fünf Jahren auszuschreiben ist schon etwas Außergewöhnliches. Da die jetzt ausgeschriebene FRESCO-Runde aus der Universitätspauschale des jüngsten Exzellenzwettbewerbs finanziert wird, liegt ein Planungshorizont bis 2025 nahe. Spätestens dann, wahrscheinlich schon ein bis zwei Jahre früher, werden wir FRESCO evaluieren, um zu beurteilen, ob sich die mit dem Programm verbundenen Erwartungen erfüllt haben. Dann entscheiden wir, ob und in welcher Form wir diesen Ansatz der Exzellenzförderung fortführen möchten. Es gibt immer bestimmte Stellschrauben, die nachjustiert werden müssen. Damit FRESCO eine langfristige Perspektive haben kann, kommt es auf die Qualität der Nominierungen und den Auswahlprozess in der derzeit laufenden Ausschreibung an.

FRESCO-Fellowships

Im Rahmen des Programms werden bis zu sieben FRESCO-Fellowships an einzelne Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler vergeben, die besonders innovative und zukunftsträchtige Forschungsvorhaben verfolgen, speziell in Zusammenarbeit mit Mitgliedern der derzeit elf Profil- und Potenzialfelder der Universität. Das Fellowship kann im Zeitraum von Juli 2020 bis Dezember 2025 absolviert und auf mehrere Aufenthalte verteilt werden, die maximale Gesamtdauer beträgt zehn Monate.

Bis zum 30. April 2020 können Kandidatinnen und Kandidaten für das FRESCO-Programm nominiert werden. Berechtigt zur Nominierung sind Universitätsmitglieder aus den Profil- und emergenten Feldern, die für die Dauer des Fellowships als Gastgeber auftreten. Zentrales Auswahlkriterium ist neben der wissenschaftlichen Exzellenz der Kandidaten deren Passung zu den Profil- und Potenzialfeldern.

Weitere Informationen zum Programm