Sechs Zimmer, zentrale Lage, WLAN
Freiburg, 03.05.2019
Im April 2019 hat das neue Pool- und E-Prüfungszentrum der Universität Freiburg seine Pforten geöffnet. An 165 Arbeitsplätzen kommen künftig neue Lehrkonzepte und elektronische Prüfungen zur Anwendung. Die Einrichtung dient als zentrale Anlaufstelle für Studierende sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verschiedener Fakultäten. Die Verfasste Studierendenschaft und das Rektorat finanzieren das Projekt gemeinsam.
Studierende haben in den neuen Räumen genügend Platz zum Lernen und Üben.
Foto: Jürgen Gocke
Die 40 Arbeitsplätze im größten Raum der Werthmannstraße 4 sind schnell besetzt: Zur feierlichen Eröffnung des neuen Pool- und E-Prüfungszentrums der Universität Freiburg finden sich neben den Besucherinnen und Besuchern auch Mitglieder des Rektorats und Vertreter der Verfassten Studierendenschaft (VS) ein. Prof. Dr. Gerhard Schneider, Prorektor für Digitale Transformation und Direktor des Rechenzentrums (RZ), hebt den Nutzen des Angebots hervor: „Das Pool-Zentrum bündelt herkömmliche, unterschiedlich ausgestattete und nicht immer voll genutzte Pools unter einem neuen Betriebskonzept und bietet deshalb neue Möglichkeiten in der Lehre, zum Beispiel für E-Prüfungen. Es wurde eine Infrastruktur geschaffen, die in Freiburg ihresgleichen sucht.“
Seit April 2019 gibt es an der Universität diese zentrale Infrastruktur, die Studierende und Mitarbeiter fakultätsübergreifend nutzen können. Die in der Innenstadt gelegene Einrichtung umfasst sechs Räume mit insgesamt 165 Arbeitsplätzen, pro Pool sind bis zu 46 Rechner vorhanden. Das Konzept erleichtert Lehrenden die Organisation und Durchführung von Veranstaltungen und E-Prüfungen, die bisher in den dezentral organisierten Pools einzelner Fakultäten nicht oder nur mit hohem Aufwand stattfinden konnten.
Gemeinsam für mehr Qualität
Die VS fördert das Projekt mit 130.000 Euro aus dem Studierendenvorschlagsbudget, das Rektorat stellt für die Erstausstattung bis zu 176.000 Euro zur Verfügung. Tobias Becker und Robin Eger vom Gremium zur Vergabe des Studierendenvorschlagsbudgets verfolgen vor allem ein Ziel: innovative Maßnahmen zu finanzieren, die über das Grundangebot der Universität hinausgehen. Das Pool- und E-Prüfungszentrum erfülle einen doppelten Nutzen. Studierende können an IT-gestützten Lehrveranstaltungen teilnehmen, zudem ist es ein zentraler Ort für freies Lernen und Üben. Becker und Eger hoffen, dass die PC-Pools künftig bekannter sind und mehr genutzt werden. Für ein qualitativ hochwertiges Angebot seien vor allem längere Öffnungszeiten wichtig.
„Die Kernkompetenzen des Rechenzentrums liegen darin, Infrastrukturen bereitzustellen“, erläutert Dr. Dirk von Suchodoletz von der Abteilung E-Science. Eine tragende Rolle spiele dabei der bwLehrpool: Diese flexible Basisinfrastruktur ermöglicht EDV- und IT-Kurse, freies studentisches Üben und Arbeiten sowie mehr E-Prüfungen. Die Abteilung hat das PC-Pool-Konzept entwickelt. Die Nutzung ist vorrangig Studierenden sowie Mitarbeitern der Wirtschaftswissenschaften, Rechtswissenschaften und Geographie vorbehalten – buchbar sind die Arbeitsplätze allerdings für alle Immatrikulierten und Lehrenden der Universität Freiburg. An zentralen Bildschirmen können Besucher überprüfen, welche Arbeitsplätze verfügbar sind. Das RZ-Team evaluiert die Frequenz, Nutzerzahlen und die Uhrzeiten, zu denen die Räume belegt sind.
Das Pool- und E-Prüfungszentrum biete eine Infrastruktur, die in Freiburg ihresgleichen sucht, sagt Gerhard Schneider, Prorektor für Digitale Transformation der Universität Freiburg.
Foto: Jürgen Gocke
Neue Prüfungsformen
In den Räumen können künftig verstärkt elektronische Prüfungen stattfinden. Deren Korrekturaufwand sei um ungefähr 30 Prozent geringer als bei schriftlichen Klausuren, berichtet Dr. Nicole Wöhrle vom Rechenzentrum bei der Eröffnungsfeier. Die Leiterin der Abteilung E-Learning stellt einige elektronische Formen vor, für die ihr Team eine separate ILIAS-Umgebung als unabhängigen und speziell abgesicherten Prüfungsserver verwendet. Ob E-Klausur mit Multiple-Choice- und Freitextfragen, die Einbindung von multimedialen Elementen wie Videos oder der Einsatz einer Spezialsoftware für Programmieraufgaben: Die Infrastruktur kann an alle Fächer und Prüfungsformen angepasst werden.
Ein erfolgreiches Anwendungsbeispiel gibt es am Englischen Seminar der Universität Freiburg, das bereits im Januar 2016 das Prüfungssystem des Rechenzentrums testete. Studieninteressierte der Anglistik und Amerikanistik können sich jedes Semester für den Aufnahmetest anmelden und vermeiden so kostenpflichtige standardisierte Sprachtests. Sissy Bräuer, Studiengangskoordinatorin des Englischen Seminars, ist mit der Umstellung auf die ILIAS-Software sehr zufrieden: „Die letzten Testzyklen haben einen merklichen Unterschied in der Effizienz und Bedienbarkeit gegenüber unserem alten System gezeigt, sodass wir die Anwendung gerne weiterempfehlen.“
Patrick Siegert
Das Pool- und E-Prüfungszentrum ist barrierefrei, jeder Raum hat mindestens einen rollstuhlgerechten Arbeitsplatz. Die Öffnungszeiten sind von Montag bis Freitag von 8 bis 21:45 Uhr und an Samstagen von 8 bis 18 Uhr, den Benutzersupport können Nutzerinnen und Nutzer von Dienstag bis Freitag in Anspruch nehmen.
http://www.rz.uni-freiburg.de/rz/oeffnungszeiten