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Hilfe in Notlagen

Studienstarthilfe überbrückt finanzielle Engpässe zum Studienbeginn

Freiburg, 08.11.2018

Hilfe in Notlagen

Foto: Patrick Seeger

Das Semester hat schon angefangen, aber das Geld reicht hinten und vorne nicht. Gerade bei Studierenden, die von zu Hause nicht ausreichend unterstützt werden und die persönliche oder biografische Nachteile erleben, können fehlende Mittel zum vorzeitigen Studienabbruch führen. Eine Beratung im Service Center Studium der Universität Freiburg oder beim Studierendenwerk Freiburg-Schwarzwald kann Wege zu privaten oder öffentlichen Förderhilfen öffnen. Bis diese Instrumente greifen, hilft die Studienstarthilfe in den ersten Monaten des Studiums.


Am Erstsemestertag begrüßt die Universität Freiburg ihre neuen Studierenden. Da nicht alle von ihnen von Beginn an über eine ausreichende Finanzierung für ihr Studium verfügen, hat die Universität nun zusammen mit dem Studierendenwerk Freiburg-Schwarzwald ein neues Förderprogramm auf den Weg gebracht. Foto: Patrick Seeger

Die Studienstarthilfe ist ein Förderprogramm der Universität Freiburg, das in Zusammenarbeit mit dem Studierendenwerk Freiburg-Schwarzwald entwickelt wurde. Es handelt sich um eine Brückenfinanzierung in den ersten Semestern des Studiums. In dieser Zeit ergeben sich oft Probleme mit der Finanzierung. Wer etwa kein beziehungsweise noch kein Stipendium oder BAföG erhält, weiß nicht, wie er durch die ersten Monate kommen soll. Es droht der Studienabbruch.

Studienabbruch verhindern

Den soll die Studienstarthilfe verhindern. Sie wurde von Harriet Falkenhagen und Peter Allmann von der Abteilung  Beziehungs- und Eventmanagement der Universität konzipiert. „Studierende werden von vielen Seiten unterstützt“, erklärt Falkenhagen. „Wir haben uns gefragt, ob es blinde Flecken gibt, an denen zusätzliche Förderung möglich ist.“ Schließlich können sich die wenigsten Studierenden selbst versorgen. „Den meisten ist es nicht möglich, das Studium allein über Nebenjobs zu finanzieren“, erklärt Allmann. Nach Gesprächen mit Kolleginnen und Kollegen sei man unter anderem auf die Studieneingangsphase als kritische und kaum gedeckte Phase gestoßen.

Zu den Gruppen, die besonders zu Beginn des Studiums Probleme haben können, gehören Geflüchtete sowie Studierende, die persönliche Schicksalsschläge erlitten haben, kranke Familienangehörige pflegen oder eine Behinderung haben. Ein Beispiel: Eine Studentin, deren Heimatstadt Donezk im Ukraine-Konflikt stark zerstört wurde, hat nach langer und schwerer Krankheit ein Studium an der Universität Freiburg aufgenommen. Sie will sich nun um ein Stipendium bewerben – doch bis sie frühestens eine Zusage bekommen kann, sind noch einige Monate zu überbrücken. „Das ist einer von diesen Fällen, die uns dazu bewogen haben, eine Finanzierungshilfe zum Studienstart zu planen“, sagt Claudia Glißmann, beim Studierendenwerk für die Vergabe von Darlehen verantwortlich.  

Finanzierungskonzepte für das gesamte Studium erstellen

Das Studierendenwerk ist bei diesem Vorhaben der wichtigste Partner der Universität. „Die Universität kam auf uns zu“, erklärt Renate Heyberger, stellvertretende Geschäftsführerin und Leiterin der Pressestelle des Studierendenwerks. „Wir haben dann gemeinsam erarbeitet, wie das Format am besten umgesetzt werden kann.“ Dabei geht  es auch darum, mit den Studierenden zusammen Finanzierungskonzepte für das gesamte Studium zu erstellen. Hier helfen Studierendenwerk und Service Center Studium. „Ein realistischer Plan zur Finanzierung nach der Förderung ist eine Voraussetzung zur Vergabe“, so Glißmann. Außerdem werden bei der Vergabe besondere Leistungen berücksichtigt, die die Studierenden trotz schwieriger Voraussetzungen zeigen.

Finanzielle Unterstützung erhält das Projekt vom Förderverein Alumni Freiburg e.V., dem Verband der Freunde der Universität Freiburg sowie von der Maria-Ladenburger-Stiftung. Falkenhagen und Allmann freuen sich über die Unterstützung und hoffen auf weitere Spender. „Das Angebot ist noch ein zartes Pflänzchen“, so Falkenhagen. „Für unsere Vorstellungen brauchen wir weitere Spenderinnen und Spender. Für jetzt haben wir einen guten Grundsockel.“

Pascal Lienhard
 

Kontakt

Die Studienstarthilfe beträgt maximal 750 Euro im Monat. Sie läuft für höchstens sechs Monate.

Kontakt: Peter Allmann, Tel.: 0761 203-9802.