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Wie, wir müssen Uniformen tragen?

Wie Freiburger Studierende ihre Kommilitonen in den April schicken würden

Freiburg, 28.03.2019

2008 hat der Sender BBC von fliegenden Pinguinen auf King George Island berichtet. Und es wäre nicht das erste Mal, dass die Nachricht von der Einführung des Rechtsverkehrs in Groß-Britannien die Runde macht: Der 1. April bietet allen Scherzkeksen die Möglichkeit, ihre Mitmenschen ordentlich zu veralbern. Doch nicht nur Falschmeldungen werden an diesem Tag serviert, auch kleinere Streiche sind gang und gäbe. Ob minutiös durchdacht, kafkaesk oder schlichtweg nicht umsetzbar: Pascal Lienhard hat fünf Studierende der Universität Freiburg gefragt, wie sie sich einen gelungenen Aprilscherz vorstellen.


Foto: yournameonstones/stock.adobe.com

 

Wagner Jacob_380.jpg„Ab sofort müssen alle Studierenden eine offizielle Uniform tragen. Das würde ich ganz groß ankündigen: an vielen Orten Plakate aufhängen und Mails verschicken, damit die Nachricht so viele Leute wie möglich erreicht. Das Outfit für die Studenten stelle ich mir so vor: weißer Anzug und rote Krawatte. Das passt dann auch farblich zum Freiburger Stadtwappen. Zudem würde ich bekanntgeben, dass alle, die sich nicht an diese neue Regelung halten, direkt exmatrikuliert werden. Und dann wäre ich gespannt, ob es zu einer Demonstration kommt.“

Jacob Wagner, Neuere und Neueste Geschichte
Foto: Thomas Kunz

 

Milbrath Anna_380.jpg„Ich fände es toll, die gesamte Universitätsbibliothek (UB) zu einem Kunstwerk zu machen. Vor einigen Jahren wurden auf der Documenta-Ausstellung in Kassel alle möglichen Gegenstände eingepackt. So könnte man doch auch die UB für einen Tag zum Kunstwerk erklären und sie verpacken. Dazu bieten sich zum Beispiel Blätter von Büchern an. Das ist natürlich eine sehr große, aufwändige und kaum umsetzbare Sache. Aber dieser Gedanke gefällt mir.“

Anna Milbrath, Interdisziplinäre Anthropologie
Foto: Thomas Kunz

 

Rommel Moritz_380.jpg„Ich würde am Rande des Platzes der Alten Synagoge Schilder aufstellen, auf denen steht, dass der Zutritt zu den Plätzen heute verboten sei. Das würde ich aber absichtlich ganz klein drucken, sodass es kaum einer sieht. Und wenn die Studierenden den Campus betreten, würde ich sie mit einer Wasserpistole nass machen. Die wären bestimmt erst einmal schockiert. Und ich könnte sagen, dass es ihre eigene Schuld sei – schließlich steht die Warnung doch auf dem Plakat.“

Moritz Rommel, Volkswirtschaftslehre
Foto: Thomas Kunz

 

 

Cetinkaya Seher_380.jpg„Der 1. April ist so eine Sache. In der Schule hatte das für mich bis zur Mittelstufe eine große Relevanz, mit der Zeit hat das an Bedeutung verloren. Aber wenn ich an der Universität etwas machen würde, dann vielleicht so etwas: In Freiburg gelten vor allem die Studierenden als politisch eher links oder grün. Da könnte man Plakate aufhängen, deren Inhalt so gar nicht mit diesem Bild konform geht. Mal schauen, wie die Leute das aufnehmen würden. Was bestimmt auch für große Aufregung sorgen würde: so zu tun, als wären die Cafeterien geschlossen. Und sie für eine Stunde wirklich nicht zu öffnen. Das wäre bestimmt ziemlich hart.“

Seher Cetinkaya, Geschichte
Foto: Thomas Kunz

 

Plaaß Marlon_380.jpg„Es wäre witzig, Fahrräder vor den universitären Gebäuden mit einem separaten Schloss abzuschließen. Wenn die Leute nach ihren Veranstaltungen kommen, wären sie bestimmt erstmal ganz schön panisch. Und eine andere Idee: Man könnte etwa Hühner oder Schweine vom Bauernhof in ein Gebäude oder einen Hörsaal bringen. Die Tiere wären nummeriert: eins, zwei, drei und fünf. Da wüssten die Leute gar nicht, was eigentlich los ist, und würden bestimmt nach Nummer vier suchen.“

Marlon Plaaß, Soziologie
Foto: Thomas Kunz