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Jetzt auch mit Dome-Kamera

Der Kristallographie-Hörsaal im Institutsviertel wurde saniert und runderneuert

Freiburg, 05.10.2017

Jetzt auch mit Dome-Kamera

Foto: Oliver Kern

Von der Lüftung bis zur Medienanlage: Etwa 980.000 Euro kosteten die Maßnahmen, die einen zeitgemäßen Vorlesungsbetrieb im Gebäudetrakt der Kristallographie ermöglichen.


Fotos: Oliver Kern

„Hörsaal“ steht in großen Lettern an dem von zwei Säulen gerahmten Giebelportal des klassizistischen Baus im Institutsviertel der Albert-Ludwigs-Universität. Tatsächlich umfasst der Gebäudetrakt der Kristallographie im Erdgeschoss neben dem Hörsaal selbst nur noch den Zugang zu ihm sowie die Räume für die Technik, die sich hinter der Wand mit der Tafel befinden. In der Breite füllt der Saal, für den das Forstwissenschaftliche Institut das Erstbelegungsrecht hat, den Gebäudetrakt vollständig aus.

Ältestes Gebäude im Institutsviertel

So lassen die beiden hohen Fensterreihen links und rechts vom Gestühl viel Licht in den Saal fallen, der nach einer grundlegenden Sanierung am 4. Oktober 2017 wieder seiner Bestimmung übergeben wird. Das um 1900 errichtete denkmalgeschützte Gebäude ist das älteste im Institutsviertel – und das einzige, das aus dieser frühen Zeit erhalten geblieben ist. Zum klassizistischen Äußeren der Architektur kontrastiert jetzt markant das modernisierte Innere des Bauwerks. Nachdem 2009 die Sanierung der Außenhaut mit Gemäuer, Dach und Fassade erfolgte, wurden jetzt Innenausstattung und Technik auf den neuesten Stand gebracht.

Fast alles in dem Hörsaal und den angrenzenden Räumen ist nagelneu. Nicht nur bekam der Saal ein neues Gestühl; der neue Boden – Eiche, hell lackiert – harmoniert optisch mit der Holzauskleidung der vorderen Wandfläche, wo die ebenfalls neue Tafel nun per Tastendruck verstellbar ist. Die gefaltete Holzdecke wurde abgetragen, sodass jetzt wieder die historischen bogenförmigen Unterzüge zutage liegen. Das ebenfalls neue Beleuchtungssystem erlaubt eine gleichmäßige Ausleuchtung des Saals. Auch die Fenster wurden überarbeitet, neu verglast und mit zeitgemäßen Verdunkelungsvorhängen versehen. Neu ist zudem die Heizungsanlage. Die Gesamtkosten der Sanierung belaufen sich auf etwa 980.000 Euro.

Allein 150.000 Euro – inklusive Ingenieursleistungen – kostete die neue, vollständig automatisierte Lüftungsanlage im Raum hinter dem Tafelbereich. Sie kann vom Technischen Gebäudemanagement (TGM) der Universität extern gesteuert werden. Raumfühler messen Temperatur, Luftfeuchtigkeit sowie Sauerstoffgehalt und regulieren die Werte mittels Außenluftansaugung und Luftwechsel. Auch der Bodenbelag im Flur wurde überarbeitet, ausgebessert und wo nötig ergänzt, zudem ein zweiter Rettungsweg geschaffen. Saniert wurde nicht zuletzt der Seminarraum über dem Hörsaal, der nun mit neuem Bodenbelag, neuer Beleuchtung sowie Brandschutzdecke ausgestattet ist.

Medienanlage auf aktuellem Stand

Mit 80.000 Euro zwar nicht die teuerste, jedoch eine der wichtigsten Sanierungsmaßnahmen war die Installation einer neuen Medienanlage. Was kann sie? „Alles, was heute möglich und nötig ist“, sagt Roger Gerber, Architekt von Vermögen und Bau Baden-Württemberg, Amt Freiburg. Markus Vorgrimler vom Rechenzentrum der Universität erläutert einige technische Funktionen und Details: Der veraltete Beamer wurde durch einen zeitgemäßen ersetzt. Anstelle von bislang zwei drahtlosen Mikrofonen stehen jetzt drei Funkmikrofone sowie ein Handmikrofon zur Verfügung. Die Aufzeichnung über Dome-Kamera kann digital über ein Display am Vortragspult gesteuert werden. Der Vortragende kann Bild- und Tonmaterial von DVDs oder Blue-Ray-Discs an die Tafelwand projizieren oder über einen HDMI-Anschluss direkt von seinem Laptop einspielen. Das projizierte Material lässt sich gleichzeitig in beliebige andere Räume übertragen.

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Die Bedienungsoberfläche der Medienanlagen ist, nebenbei, mit der anderer universitärer Anlagen identisch. Auf dass durch die Technik nicht wertvolle Zeit verloren geht.

Hans-Dieter Fronz