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Geschichte zwischen den Stühlen

Das Institut für Kulturanthropologie und Europäische Ethnologie feiert sein 50. Jubiläum – eine Ausstellung am 16. November 2017 blickt zurück

Freiburg, 14.11.2017

Geschichte zwischen den Stühlen

Foto: Institut für Kulturanthropologie und Europäische Ethnologie

Fasnacht, Gothics, Handwerk: Die Forschungsfelder der Kulturanthropologie sind genauso vielfältig wie die Geschichte des Fachs. Dr. Sarah May hat zusammen mit Studierenden eine Ausstellung erarbeitet, die diese Geschichte aufleben lässt. Welche Fundstücke dort auf die Besucherinnen und Besucher warten, hat die Forscherin vorab Sonja Seidel verraten.


Geschichtsträchtig: Eine Sammlung von Stühlen bildet ab, wie sich das Institut über die Jahrzehnte entwickelt hat. Foto: Institut für Kulturanthropologie und Europäische Ethnologie

Frau May, was gibt es in der Ausstellung zu sehen?

Sarah May: Wir sind durch das gesamte Institutsgebäude gegangen und haben Objekte gesucht, die das Werden des Institutes abbilden. Auf diese Weise haben es beispielsweise fünf Stühle in die Ausstellung geschafft, die aus verschiedenen Zeiten stammen. Der eine ist prunkvoll geschmückt, hat einen grünen Lederbezug und goldene Beschläge. Ein anderer ist schon deutlich reduzierter und stammt aus einer Ära, in der es eher um praktisches Design ging. Zusammen mit den anderen Ausstellungsstücken bilden die Stühle gut ab, wie sich das Institut entwickelt hat. Wir stellen zudem Forschungsprojekte von Studierenden aus den vergangenen Jahrzehnten aus, zum Stadtviertel Vauban, zum Thema Liebe, dem Rhein oder der Fasnacht. Für mich liegt der Reiz unserer Ausstellung darin, dass wir unsichtbare Dinge wieder sichtbar machen. Das sagt auch etwas darüber aus, wie unser Fach arbeitet.

Welche Geschichten aus der Institutsvergangenheit finden Sie am spannendsten?

Wir haben uns für die Ausstellung mit vielen Alumnae und Alumni unterhalten, die uns einen anekdotischen Einblick in die Vergangenheit des Institutes geboten haben. Beispielsweise hat einer von ihnen erzählt, dass man sich bei Institutsfeiern immer am Kopierer einfand, der so etwas wie der Dorfbrunnen war, an dem getratscht wurde. Diese kleinen Geschichten, die auch die Ausstellung aufgreift, mag ich besonders.


Die Faszination der Kulturanthropologie liegt für Sarah May in der Perspektive, die das Fach auf die Gegenwart hat. Foto: privat

Warum sollten sich beispielsweise eine Mathematikerin oder ein Mathematiker für die Geschichte der Kulturanthropologie interessieren?

Unser Fach ist deshalb interessant, weil es eine besondere Perspektive auf die Gegenwart hat und den Alltag ganz genau anschaut. Das bringt auch die Leute dazu, sich selbst anders zu betrachten. Das ist doch für alle ein Gewinn – unabhängig vom Fach.

 

Einladung zum Mitfeiern

Anlässlich des Jubiläums gibt es einen Festakt am 16. November 2017 ab 16.30 Uhr im Kollegiengebäude I, Platz der Universität 3, 79098 Freiburg. Den Festvortrag hält Prof. Dr. Silke Göttsch-Elten, Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, zum Thema „Vom Risiko ein Volkskundler zu sein! Oder: Fachidentität als longlife doing“. Die Ausstellung ist ab 19 Uhr im Institut für Kulturanthropologie und Europäische Ethnologie, Maximilianstraße 15, 79100 Freiburg zu sehen. Der Eintritt ist kostenlos. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Institut für Kulturanthropologie und Europäische Ethnologie