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Die Richtigen nach Freiburg holen

Mike Schwörer ist für das Studierendenrecruiting an der Universität Freiburg zuständig

Freiburg, 08.03.2017

Die Richtigen nach Freiburg holen

Foto: Klaus Polkowski

Zukünftige Studierende mit der Universität Freiburg und ihren Studiengänge bekannt machen: Dafür gibt es im Service Center Studium seit November 2015 eine eigene Stelle. Sarah Schwarzkopf sprach mit Mike Schwörer über die neuen Aufgaben und seine Pläne.


Mike Schwörer will Studienanwärter mit der Qualität von Lehre und Forschung überzeugen. Foto: Klaus Polkowski


Wofür braucht die Universität ein Studierendenrecruiting?

Mike Schwörer: Ich versuche, gute Studierende an die Universität Freiburg zu holen. Insbesondere geht es dabei um mehr internationale Studierende, mehr Frauen in den mathematisch, naturwissenschaftlich, technisch und auf Informatik ausgerichteten Fächern und eine optimale Auslastung der Studiengänge. Wir informieren zum einen so über unsere Fächer, dass Interessierte eine gute Wahl treffen können. Zum anderen sprechen wir die relevanten Zielgruppen an. Das Ziel sind also nicht unbedingt mehr Bewerbungen, sondern die richtigen: von genau den zukünftigen Studierenden, die Spitzenleistungen bringen können und für die das jeweilige Studienfach einfach ideal ist.

Wie erreichen Sie diese Zielgruppen?

Das kommt auf den Studiengang an. Manche Fächer suchen diejenigen mit einer 1,0 im Abitur – eine umkämpfte Gruppe, die man über Stiftungen ansprechen kann. Andere hätten gerne den künstlerischen Typ, die Multiinteressierten. Oder die Sprachtalentierten. Die suche ich dort, wo man neben der Schule weitere Fähigkeiten erwerben kann. Es gibt auch Studiengänge, die sich eine große internationale Vielfalt wünschen und gezielt im Ausland werben möchten.

Wie fällt die Entscheidung, gerade in Freiburg zu studieren?

Man hat ein gutes Abitur und möchte irgendwo studieren, aber weiß nicht so genau, was. Es gibt Hunderte mögliche Studiengänge und Universitäten. Entscheidend ist zunächst, auf welche man überhaupt stößt. Dafür arbeite ich mit klassischer Werbung. Für die nähere Auswahl erstelle ich Material, das uns mit anderen Hochschulen vergleichbar macht. Hier zählt vor allem die gute Qualität unserer Lehre und Ausstattung, aber auch unser exzellenter Ruf in der Forschung. Wenn nur noch wenige Universitäten infrage kommen, geht es darum, sympathisch zu wirken. Da können wir in Freiburg punkten: mit unserer kleinen Stadt, mit der Nähe zum Schwarzwald und zum Elsass, mit der guten badischen Küche. Auch wichtig ist dann die Betreuung vor Ort.

Wie unterstützen Sie die einzelnen Fächer?

Ich helfe den Verantwortlichen dabei, ihren Studiengang selbst effektiv bekannt zu machen und dabei Ressourcen zu sparen. Ab 2017 biete ich Workshops an, in denen wir gemeinsam individuelle Strategien entwickeln. Auch mit Studierenden arbeite ich eng zusammen. Ihre Beiträge in den sozialen Medien beispielsweise bieten einen authentischen Einblick ins Studium.

Wieso bewerben Sie anstatt einzelner Studiengänge nicht die gesamte Universität?

Das mache ich außerdem. Aber direkt für die Universität zu werben funktioniert in Deutschland vielleicht in Berlin oder Heidelberg. In Freiburg müssen die Fächer und die Qualität in Forschung und Lehre die zentrale Rolle spielen. Darin liegt auch die eigentliche Stärke der Universität. In der Regel entscheiden sich Studierende nicht zuerst für Freiburg, sondern für ein Medizin- oder Geschichtsstudium. Deshalb ist ein dezentraler Ansatz sinnvoll. Der Studiengang muss Studierende davon überzeugen, dass er – und damit Freiburg – die richtige Wahl ist.

Sie sind eigentlich Politikwissenschaftler. Wie kommt ein Politologe zum Studierendenrecruiting?

Mit Marketing habe ich mich bereits in der Alumni-Abteilung beschäftigt. Mein geisteswissenschaftlicher Hintergrund hilft mir, den Blick auf die Zielgruppe mit den kulturellen Werten der Fächer zu verbinden. Ein Studium ist kein Produkt – mit einem klassischen wirtschaftlichen Ansatz würde man daher nicht weit kommen.

www.studium.uni-freiburg.de

 


So spannend kann ein Neustart sein: Ein Film zeigt potenziellen Studienanwärtern, was sie an der Universität Freiburg erwartet: Arrived At Freiburg

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