Historisches Missverständnis
Freiburg, 24.08.2016
Ein ägyptischer Judoka verweigert seinem israelischen Kollegen den Handschlag, Israelis dürfen nicht in einen Bus mit Sportlern aus dem Libanon einsteigen, eine Order verbietet es Serben, das Podest mit Kosovaren zu betreten: Einige Ereignisse der diesjährigen Olympischen Spiele in Rio de Janeiro/Brasilien trotzen dem Friedensgedanken, den das Internationale Olympische Komitee seit dem 19. Jahrhundert als Ideal hochhält: Die Spiele sollen der internationalen Verständigung dienen; die Menschen sollen sich lieber in sportlichen Wettkämpfen messen als bei kriegerischen Auseinandersetzungen – so wie in der Antike eben. Alles ein historisches Missverständnis, sagt Prof. Dr. Diethelm Blecking von der Universität Freiburg. Im Interview mit dem Deutschlandfunk erläutert der Sporthistoriker, weshalb die Idee des Olympischen Friedens bis heute eine Farce ist.
Beitrag „Olympischen Frieden hat es nie gegeben“