Vom Menschen verursachter Klimawandel nachgewiesen
Freiburg, 24.01.2017
Der Zwischenstaatliche Ausschuss für Klimaänderungen (IPCC) der Vereinten Nationen hat in seinem vierten Sachstandsbericht nachgewiesen, dass die Menschheit das globale Klima seit Mitte des 20. Jahrhunderts verändert hat. Der Bericht wurde am 2. Februar 2007 veröffentlicht. Der im Jahr 2013 veröffentlichte fünfte Sachstandsbericht habe die festgestellte Entwicklung des Weltklimas bestätigt, erläutert der Freiburger Umweltmeteorologe Privatdozent Dr. Dirk Schindler: „Es besteht kein Zweifel, dass die Menschheit das globale Klima seit mehreren Jahrzehnten verändert hat.“
Der IPCC hat in seinem Sachstandsbericht 2007 angegeben, dass sich die Lufttemperatur bis zum Jahr 2100 voraussichtlich um 1,8 bis 4 Grad Celsius erhöhen wird. Eingeflossen in diese Schätzungen sind vor allem Annahmen zur Entwicklung der Klimapolitik, zu wirtschaftlichen und technologischen Entwicklungen sowie zur Bevölkerungsentwicklung. „In diesem Sachstandsbericht wurden erstmals Aussagen über Klimaveränderungen in verschiedenen Weltregionen gemacht“, erklärt Schindler. „Erstmals wurde auch die Bedeutung der Ozeane für das Weltklima stärker berücksichtigt.“
Der fünfte Sachstandsbericht bestätigte, dass der andauernde anthropogene, das heißt vom Menschen verursachte, Treibhausgasausstoß die bodennahe Lufttemperatur weiter in die Höhe treibt und in allen Teilen des Erdsystems Veränderungen bewirkt. „Die atmosphärischen Konzentrationen der wichtigsten anthropogen verursachten Treibhausgase Kohlendioxid, Methan und Lachgas sind mittlerweile auf Werte angestiegen, die in den vergangenen 800.000 Jahren nicht vorgekommen sind“, so Schindler. „Wird der immense Treibhausgasausstoß nicht rasch und drastisch verringert, wird der Anstieg der mittleren globalen Lufttemperatur wahrscheinlich bereits vor dem Jahr 2040 etwa 2 Grad betragen, bezogen auf das vorindustrielle Zeitalter vor 1750.“
Deshalb sei es ein historischer Meilenstein für den Klimaschutz gewesen, dass sich die Weltgemeinschaft Ende 2015 mit der Verabschiedung des Paris-Protokolls zu einer Reduktion des anthropogenen Treibhausgasausstoßes verpflichtete. Seit 4. November 2016 ist diese Vereinbarung in Form eines neuen internationalen Klimavertrags wirksam geworden. „Es ist allerdings jetzt schon absehbar, dass die vorgesehenen Reduktionen des globalen Treibhausgasausstoßes nicht ausreichen werden, um den globalen Lufttemperaturanstieg in den kommenden Jahrzehnten deutlich abzuschwächen.“ Bleibe es bei der bisher beabsichtigten Reduktion des Treibhausgasausstoßes, könne der globale Lufttemperaturanstieg wohl nur noch im besten Fall auf 2,7 Grad bis zum Jahr 2100 begrenzt werden.