Ukraine und Russland
Freiburg, 09.09.2015
Das Imperium als Hypothek: „Russlands Einmischung in der Ukraine und die Annexion der Krim sind nicht erklärbar ohne einen Blick zurück in die Geschichte“, erläutert Prof. Dr. Dietmar Neutatz. Bis heute denken maßgebliche Teile der russischen Eliten in imperialen Kategorien, so der Freiburger Forscher. „Sie haben den Zerfall der Sowjetunion nicht verwunden und akzeptieren nicht, dass die Ukraine eine unabhängige Nation ist, die sich aus der russischen Einflusszone herauslösen und nach Westen orientieren will.“
Neutatz ist Professor für Neuere und Osteuropäische Geschichte an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. Sein Schwerpunkt in Forschung und Lehre liegt auf der Geschichte des späten Zarenreiches und der Sowjetunion. „Träume und Alpträume“ ist seine 2013 erschienene „Geschichte Russlands im 20. Jahrhundert“ überschrieben.