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„Die Lehramtsstudierenden der Physik wünschen sich ein auf ihre Bedürfnisse zugeschnittenes Studium“

Andreas Woitzik vom Physikalischen Institut der Universität Freiburg ist Autor der neuen Studie der Deutschen Physikalischen Gesellschaft zum Physiklehramt

Freiburg, 04.05.2023

„Der bestehende Lehrkräftemangel in MINT-Fächern und insbesondere in der Physik verlangt nach Veränderungen im Lehramtsstudium an den Universitäten“, erklärt Andreas Woitzik, Doktorand am Lehrstuhl für Quantenoptik und -statistik des Physikalischen Instituts der Universität Freiburg. Auf Initiative der Konferenz der Fachbereiche Physik und gemeinsam mit der Deutschen Physikalischen Gesellschaft hat Woitzik deshalb eine Studie zum Lehramtsstudium Physik in Deutschland erstellt, an der auch Prof. Dr. Thomas Filk vom Physikalischen Institut der Universität Freiburg beratend mitwirkte.

Physiklehramtsstudiengänge in Deutschland verbessern

Die Studie versucht zunächst einmal die aktuelle Datenlage zu erfassen, damit auf dieser Grundlage die Physiklehramtsstudiengänge in Deutschland verbessert werden können. Letztendlich ist das Ziel der Autoren, dabei zu helfen, die Studierenden bestmöglich auf die Herausforderungen im Referendariat und späteren Schulalltag vorzubereiten. „Mit einem guten Studium ist natürlich auch die Hoffnung verbunden, mehr Studierende für das Fach gewinnen zu können, denn der Mangel an Physiklehrkräften wird sich allen Prognosen nach in den nächsten Jahren noch verstärken“, sagt Woitzik. „Und aus diesem Ziel leitet sich auch ab, dass mit der Erstellung der Studie die Arbeit nicht beendet ist, sondern erst begonnen hat.“

Auf die Bedürfnisse zugeschnittenes Studium

Für die Studie wurden 48 Fachbereiche und über 1.000 Lehramtsstudent*innen befragt. Etwa 97 % der Befragten möchten nach ihrem Studium Lehrer*in werden. „Die Lehramtsstudierenden haben also ein klares Berufsziel und nehmen das Lehramtsstudium als eine Berufsvorbereitung wahr. Diese Homogenität des Berufswunschs gilt es bei der Gestaltung des Studiums zu beachten.“ Denn durch die Studie wurde klar: „Die Lehramtsstudierenden der Physik wünschen sich ein auf ihre Bedürfnisse zugeschnittenes Studium. Und die Vertreter*innen der Fachbereiche stimmen ihnen in diesem Punkt klar zu.“ Diese Veränderungen müssen nun angegangen und standortspezifisch überlegt werden, im nun folgenden Diskussionsprozess werden sich die Fachbereiche und die Gremien der DPG mit den Ergebnissen auseinandersetzen und Empfehlungen formulieren.

Konkretes Beispiel: Klimaphysik

Ein Problem ist an vielen Standorten die Diskrepanz zwischen den Inhalten, die in den Lehrplänen verankert sind, und dem, was an den Hochschulen gelehrt wird: „In vielen Bildungsplänen für die Sekundarstufe II der Bundesländer ist mittlerweile die Klimaphysik vertreten. Die Lehramtsstudierenden werden allerdings an kaum einem Standort in Klimaphysik ausgebildet, weil die Klimaphysik nicht in den klassischen Vorlesungskanon der Physik passt, den die Lehramtsstudierenden meist gemeinsam mit den Fachstudierenden hören.“ Die Autoren der Studie plädieren an diesem konkreten Beispiel für mehr lehramtsspezifische Veranstaltungen. Die Finanzierung ist hier jedoch ein Kernpunkt und nicht vom Fachbereich alleine zu stemmen. „An der Universität Freiburg können wir eine weitere lehramtsspezifische Veranstaltung, in der die Klimaphysik behandelt wird, seit vergangenem Jahr dank der von der Wilhelm und Else Heraeus-Stiftung finanzierten Seniorprofessur von Thomas Filk anbieten“, so Woitzik.

 

Pressemitteilung der Deutschen Physikalischen Gesellschaft

 

 

Andreas Woitzik

Physikalisches Institut
Albert-Ludwigs-Universität Freiburg

E-Mail:

 

Kontakt:
Hochschul- und Wissenschaftskommunikation
Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
Tel.: 0761/203-4302