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Zukünftiges Reisen

Nicht erst durch Corona haben sich unser Reisen und dessen Repräsentation verändert

Freiburg, 10.05.2021

Über Reisen debattieren derzeit viele Menschen:  Wer darf unter welchen Voraussetzungen ins Ausland reisen? Muss eine Impfung vorliegen? Folgt nach der Rückkehr eine Quarantäne? Abseits politischer und gesellschaftlicher Diskussionen werden die sozialen Medien nach wie vor genutzt, um aktuelle oder vergangene Reiseerfahrungen zu teilen. In dem interdisziplinären Forschungskolleg „Neues Reisen – Neue Medien“ der Universität Freiburg befassen sich sechs Promovierende und vier Professorinnen und Professoren mit Reiseerfahrungen und deren Verbindung zu sozialen und digitalen Medien. Einblicke in aktuelle Prozesse liefert Koordinatorin Dr. Anna Karina Sennefelder.

Seit über einem Jahr ist das Reisen nur eingeschränkt möglich. Die Postdoktorandin Sennefelder beobachtet parallele Veränderungen in den sozialen Medien. Nutzerinnen und Nutzer auf Diensten wie Facebook oder Instagram geben sich beispielweise nostalgisch, posten alte Reisefotos noch einmal. „Es wird eine große Sehnsucht spürbar, wieder reisen zu können.“

Zeitgleich werde, so die Freiburger Forscherin, gerade durch die Krise und die damit einhergehende eingeschränkte Mobilität deutlich, welche Privilegien eigentlich mit einem deutschen Pass verbunden seien. „Durch ihn genießen wir in normalen Zeiten eine enorme Reisefreiheit.“ Thematisiert werde das in den sozialen und digitalen Medien jedoch kaum. Auf diesem Gebiet wünscht sich die Forscherin einen breiteren Diskurs.

Doch es ist nicht nur Corona, welches das Reisen und seine mediale Repräsentation beeinflusst. Auch die in den vergangenen Jahren angestiegenen Diskussionen um die Themen Nachhaltigkeit und Umweltschutz gingen an den Medien nicht spurlos vorbei. Influencerinnen und Influencer wiesen beispielsweise stark auf den Nachhaltigkeitsgedanken hin, der bewusste Verzicht auf Flugreisen werde auch hier wichtiger.

Das Forschungskolleg und seine Erforschung der zeitgenössischen medialen Repräsentation von Reisen ist in der deutschen Wissenschaftslandschaft eine Neuheit. Dabei handelt es sich um ein Thema, dem sich kaum jemand entziehen kann, der eine Reise plant oder soziale und digitale Medien konsumiert. Nicht nur verändere die starke Medialisierung in Blogs oder Posts die Reiseerfahrung, erklärt Sennefelder. „Zu reisen ist heute kaum mehr ohne Medien, etwa diverse Apps, möglich.“

Dr. Anna Karina Sennefelder ist Koordinatorin im Freiburger Forschungskolleg „Neues Reisen – Neue Medien“. Die Postdoktorandin forscht im Rahmen eines Habilitationsprojekts zu Ideologie und Medialisierung zeitgenössischer Repräsentation von Reiseerfahrung.

Artikel "Nicht ohne Klischees" in uni’wissen

Video "Boom der Reisefilme"



Dr. Anna Karina Sennefelder

Forschungskolleg „Neues Reisen – Neue Medien“
Albert-Ludwigs-Universität Freiburg

Tel.: 0761/203-54244
E-Mail:

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