Technologie über alle Grenzen hinweg
Freiburg, 26.09.2019
Technologien künstlicher Intelligenz (KI) haben sich zu einem festen Bestandteil des alltäglichen Lebens entwickelt. Ebenso das Maschinelle Lernen (ML), einer Form der Künstlichen Intelligenz, in der ein Programm eigenständig Zusammenhänge in Daten findet, die ihm eingespeist werden. Allerdings zeigen die technischen Fortschritte dem gesellschaftlichen Wandel auch Grenzen auf. „Es gibt zwar ein unglaubliches Potenzial für den Einsatz von ML- und KI-Technologien für soziale Zwecke. Aber wir müssen darauf achten, dass die Technologie auch richtig benutzt wird, um keinen gegenteiligen Effekt zu haben“, betont Prof. Dr. Frank Hutter vom Institut für Informatik an der Universität Freiburg. „Wenn man sie falsch einsetzt, dann kann künstliche Intelligenz soziale und ökonomische Ungleichheiten sogar vergrößern. Wir brauchen daher robuste ML Systeme und Best Practices für ihren Einsatz.“
Industrieunternehmen sowie nationale und internationale Organisationen haben bereits Prinzipien entwickelt, die die allgemeinen Auswirkungen solcher Systeme betrachten. Darüber hinaus arbeiten Hutter und andere Expertinnen und Experten an Richtlinien, die auch Partnerschaften zwischen Nichtregierungsorganisationen (NGO), lokalen gemeinnützigen Organisationen und Forschenden sowie Unternehmen regeln.
Der Freiburger Forscher hat im Februar 2019 an dem Workshop „KI für soziales Wohl“ in Dagstuhl teilgenommen, an dem sich Vertreterinnen und Vertreter von NGOs sowie Experten von renommierten Universitäten und Unternehmen wie DeepMind, Google und Microsoft beteiligt haben. Sie haben gemeinsam die „Dagstuhl-Erklärung zur KI für das soziale Wohl“ verfasst: Die Unterzeichnenden wollen einen gerechten und ethischen Rahmen schaffen, der die Menschenrechtsstandards respektiert. Hutter sieht in der Erklärung einen großen Schritt nach vorne: „Sie soll eine solide Grundlage für die gemeinsame Zusammenarbeit zwischen KI-Experten und NGOs liefern und zudem sicherstellen, dass die Technologie über alle sprachlichen, kulturellen und finanziellen Grenzen hinweg zugänglich ist.“
Prof. Dr. Frank Hutter leitet die Professur für Maschinelles Lernen an der Technischen Fakultät der Universität Freiburg. Im Fokus seiner Grundlagenforschung steht die Frage, wie Maschinelles Lernen leichter und effektiver anwendbar gemacht werden kann.
Dagstuhl Declaration on AI for Social Good
Prof. Dr. Frank Hutter
Institut für Informatik/Maschinelles Lernen
Georges-Köhler-Allee 074, 79110 Freiburg
Tel.: +49 (0)761 / 203-67740
Mail: fh@informatik.uni-freiburg.de
Foto: Klaus Polkowski