375. Todestag von Galileo Galilei
Freiburg, 28.12.2016
Portrait von Galileo Galilei von Justus Sustermans um 1640. Quelle: National Maritime Museum via WIkimedia Commons https://creativecommons.org/publicdomain/mark/1.0/deed.de
Am 8. Januar 2017 jährt sich der Todestag von Galileo Galilei zum 375. Mal. „Galilei formulierte Ergebnisse von Experimenten oder Beobachtungen in der mathematischen Sprache und argumentierte auch in dieser“, erklärt der Freiburger Physikprofessor Josef Honerkamp. „Damit hat er eine wissenschaftliche Revolution herbeigeführt, der hinsichtlich der Bedeutung und des Einflusses auf die Geschichte bisher nichts gleichkommt.“ Galilei habe damit eine neue Wissenschaft von der Natur entdeckt: „Er legte so den Grundstein für die westliche Industrialisierung und schließlich für die heutige von der Technik getriebene Lebensweise in einer globalisierten Welt“, so Honerkamp.
1583 studierte Galilei im zweiten Jahr Medizin, als er den Ingenieur und Geometer Ostilio Ricci kennenlernte und durch ihn die Bekanntschaft mit der euklidischen Geometrie machte. „Dieses Erlebnis bestimmte fortan Lebensweg und -werk von Galilei.“ Er wechselte zur Mathematik: „Seine Faszination für diese Disziplin und die Möglichkeit der sicheren Beweisführung prägten später die Entscheidung, seine Experimente mit dem freien Fall mathematisch zu formulieren.“
Josef Honerkamp ist emeritierter Professor am Physikalischen Institut der Universität Freiburg. Er hat mehrere Lehr- und Sachbücher verfasst. In seinem populärwissenschaftlichen Buch „Die Idee der Wissenschaft – Ihr Schicksal in Physik, Rechtswissenschaft und Theologie“ hat er aufgezeigt, dass die euklidischen Geometrie nicht nur Galilei als Vorbild für eine Wissenschaft diente, und hat untersucht, in welchem Maße man in den genannten Gebieten diesem Vorbild gerecht werden konnte.
Honerkamp ist vom 24. Dezember 2016 bis zum 5. Januar 2017 nur per E-Mail zu erreichen.