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Universität Freiburg verleiht Preise für Forschung, Lehre, Promotionsbetreuung, soziales Engagement und Gründungsideen

Nachwuchsförderpreise, Pfiffikus-Preis, Universitätslehrpreis, Sonderpreis für herausragendes studentisches Engagement und Bertha-Ottenstein-Preis

Freiburg, 18.10.2023

Die Universität Freiburg hat für Leistungen in Forschung und Lehre, sozialem Engagement und Gründungsideen Auszeichnungen verliehen: Nachwuchsförderpreise, Pfiffikus-Preis, Universitätslehrpreis, Sonderpreis für herausragendes studentisches Engagement, Bertha-Ottenstein-Preis und zum ersten Mal den Preis für exzellente Promotionsbetreuung. Die Preisträger*innen wurden im Rahmen der Eröffnung des Akademischen Jahres von der Rektorin Prof. Dr. Kerstin Krieglstein geehrt.

Nachwuchsförderpreise

Die Universität Freiburg hat in diesem Jahr Förderpreise an 61 Wissenschaftler*innen in frühen Karrierephasen verliehen. Die Auszeichnungen werden auf Vorschlag der jeweiligen Fakultät für hervorragende Forschungsarbeiten verliehen. Seit 1989 haben Privatpersonen und Institutionen der Universität insgesamt 2,9 Millionen Euro für Nachwuchsförderpreise zur Verfügung gestellt.

Freiburger Förderpreise für Wissenschaftler*innen in frühen Karrierephasen

Pfiffikus-Preis

Zu den Nachwuchsförderpreisen gehört unter anderem der von der Bildungsstiftung Rhenania Freiburg durch den Stifterverband zur Verfügung gestellte „Pfiffikus“-Gründerideenpreis. Er wird von drei Fakultäten der Albert-Ludwigs-Universität für marktfähige Geschäftsideen von Studierenden und Promovierenden aus den Bereichen der Wirtschafts- und Verhaltenswissenschaften, der Medizin und der Technik verliehen. Den ersten Preis, der mit 2.000 Euro dotiert ist, erhält 2023 das Start-Up PriorLabs, den zweiten Preis mit einem Preisgeld von 1.000 Euro bekommt Intellexus und mit einem Sonderpreis in Höhe von 500 Euro wird das soziale Start-Up Gapless ausgezeichnet. Für alle Preisträger*innen des Pfiffikus-Preises besteht die Möglichkeit, sich durch Alumni und das Gründungsbüro der Universität coachen zu lassen.

PriorLabs: KI ohne Barrieren
Die Forschenden von PriorLabs vereinfachen den Einsatz von KI zur Datenanalyse. Die Idee: Unabhängig vom technischen Fachwissen formulieren Benutzer*innen Ziele, Problemkontext und Vorwissen – sie interagieren also über Sprache mit KI-Algorithmen. Während aktuell zur Datenanalyse mit KI Expert*innenwissen notwendig ist, macht PriorLabs so genaue Vorhersagen für alle zugänglich.

Intellexus: Nachhaltigere Batterien
Das Start-Up Intellexus will Batterien nachhaltiger machen. Um deren Lebenszeit zu verlängern, entwickeln die Forschenden ein Batterie-Management-System. In diesem regeln KI-Algorithmen dann beispielsweise, wie die Energie aus Solarzellen in Batterien eingespeist wird.

Gapless: Integration mit Skateboards
Einen Sonderpreis erhält das soziale Start-Up Gapless. Die Gründer*innen bringen Kindern und Jugendlichen, die von Flucht betroffen sind, Skateboarding bei. Dabei beginnen sie in den Gemeinschaftsunterkünften und gehen später mit den fortgeschrittenen Skater*innen in die Freiburger Skateparks. Ziel ist es, damit die gesellschaftliche Teilhabe der Geflüchteten zu fördern.

Universitätslehrpreis und Sonderpreis für herausragendes studentisches Engagement

Die Universität Freiburg vergibt 2023 den Universitätslehrpreis für außerordentliche Leistungen an Dr. Jakob Schemmel vom Institut für Staatswissenschaft & Rechtsphilosophie, sowie an Dr. Susanne Knies vom Mathematischen Institut. Das Preisgeld für diese Auszeichnung beträgt je 5.000 Euro. Den Sonderpreis für herausragendes studentisches Engagement, der mit je 500 Euro dotiert ist, erhalten Sabine Brandenburg sowie die Studierenden der Fachschaft Islamwissenschaft.

Dr. Jakob Schemmel: Wiederholungs- und Vertiefungskurs „Europarecht“
Jakob Schemmel unterrichtet den Wiederholungs- und Vertiefungskurs „Europarecht“ mittlerweile im fünften Jahr. Dieser einwöchige Blockkurs ist Teil des Examensvorbereitungsprogramms der juristischen Fakultät und besteht aus insgesamt 40 Unterrichtsstunden. Der Preis würdigt Schemmels Ansatz, das komplexe Thema mit verschiedenen didaktischen Methoden leichter zugänglich zu machen. So bearbeiten die Studierenden konkrete juristische Fälle in Kleingruppen und haben viel Zeit für Fragen und Diskussionen auch untereinander.

Dr. Susanne Knies: Online-Übungen für Mathematik-Vorkurs
Susanne Knies ist unter anderem verantwortlich für die Organisation und Durchführung von Vor- und Brückenkursen. Für diese entwickelte sie Online-Lehr- und Lernmaterialien, durch die Studierende unmittelbar Rückmeldung zu ihrem Wissen und zu Fehlern erhalten. Sie verbessern ihre Ergebnisse spielerisch und bekommen individuell Tipps für den richtigen Lösungsweg. Die Materialien werden auch begleitend zu anderen Vorlesungen eingesetzt und dienen als Vorlage für weitere Selbstlernmodule. Mit dem Lehrpreis würdigt die Universität außerdem Knies‘ Einsatz für die Weiterentwicklung von Mathematik-Veranstaltungen für Naturwissenschaftler*innen und für öffentliche Veranstaltungen des Instituts. 

Sabine Brandenburg: Führungen im Uniseum für Menschen mit Sehbehinderung
Sabine Brandenburg, studentische Mitarbeiterin am Uniseum Freiburg, hat ein museumspädagogisches Angebot für Menschen mit Sehbehinderung entwickelt. Sie tauschte sich dazu mit Expert*innen auf dem Gebiet der inklusiven Museumspädagogik aus, genauso wie mit Betroffenen selbst. Durch Betasten und genaue Beschreibungen erleben Menschen mit Sehbehinderung das Museum in Führungen, die mittlerweile zum festen Angebot des Uniseums gehören. Brandenburg bietet die Führungen selbst an und schult außerdem das Uniseumsteam.

Fachschaft Islamwissenschaft: gesellschaftspolitisches Engagement und Einsatz für Studierende  
Die Studierenden der Fachschaft Islamwissenschaft engagieren sich in hohem Maß gesellschaftspolitisch. Zur feministischen Bewegung in Iran führten sie unter anderem universitätsinterne Informationsveranstaltungen durch, luden zu einem Podiumsgespräch am Theater Freiburg ein und bereiten derzeit eine Ausstellung in der Universitätsbibliothek vor. Im Februar organisierten sie zusammen mit dem Orientalischen Seminar eine Spendenaktion für die Erdbebenopfer in Syrien und der Türkei. Für die Studierenden der Islamwissenschaft engagiert sich die Fachschaft mit verschiedenen Angeboten zum Austausch und unterstützt sie etwa mit Informationen im Studienalltag.

Bertha Ottenstein-Preis

Die Universität Freiburg schreibt jährlich den mit 5.000 Euro dotierten Bertha-Ottenstein-Preis aus. Mit diesem Preis werden besondere Initiativen im Bereich der Frauenförderung und Gleichstellungsarbeit sowie hervorragende wissenschaftliche Leistungen in der Gender- und Diversity-Forschung gewürdigt. Die Auszeichnung geht in diesem Jahr zu gleichen Teilen, also in Höhe von jeweils 2.500 Euro, an Hanna M. Micklitz und Paula Hartleitner für ihr Seminar „Gendersensible Psychotherapie“ sowie an das Projekt „DETECT – für eine diskriminierungsfreie medizinische Ausbildung“, vertreten durch Dr. med. Petra Jung.

Hanna M. Micklitz und Paula Hartleitner: Seminar „Gendersensible Psychotherapie“
Der Bertha-Ottenstein-Preis würdigt das Seminar „Gendersensible Psychotherapie“. Dieses schließt eine Lücke in der Ausbildung angehender Psychotherapeut*innen, indem es sie im Erwerb von Genderkompetenzen unterstützt. Das Seminar sensibilisiert für die gesellschaftliche Verantwortung der Psychologie und Psychotherapie, insbesondere auch für eine trans*sensible Gesundheitsversorgung. So liefert das Seminarkonzept ein Beispiel dafür, wie Gender- und Diversity-Aspekte in der universitären Ausbildung von Psycholog*innen und Psychotherapeut*innen verankert werden und hetero-normative Lehrinhalte und Denkweisen überwunden werden können.

„DETECT – für eine diskriminierungsfreie medizinische Ausbildung“
DETECT ist eine Internetplattform, auf der Betroffene von Diskriminierung in der medizinischen Ausbildung anonymisiert ihre Erlebnisse schildern können. Zudem finden sich Informationen und Kontaktadressen zum Thema. Mittlerweile sind über 200 Einsendungen auf der Plattform veröffentlicht. Neben einer regionalen Vernetzung sind aus dem Projekt weitere Initiativen entstanden, unter anderem Seminarentwürfe zu den Themen „Sensibilisierung für Diskriminierung" und „Zivilcourage". DETECT erhöht so die Sichtbarkeit des Problems, fördert die Sensibilität der Akteur*innen und gibt ihnen Instrumente an die Hand, Diskriminierung in Zukunft etwas entgegen zu setzen.

Preis für exzellente Promotionsbetreuung

Zum ersten Mal verleiht die Universität Freiburg 2023 den Preis für exzellente Promotionsbetreuung. Die beiden Preisträger*innen sind Prof. Dr. Racha Kirakosian, Professorin für Germanistische Mediävistik, und Prof. Dr. Frank Hutter, Professor für Maschinelles Lernen. Mit dem Preis würdigt die Universität besonderes Engagement in der Betreuung von Promovierenden; er ist mit je 2.000 Euro dotiert. Im Frühjahr 2023 hatte die Internationale Graduiertenakademie (IGA) Promovierende dazu aufgerufen, Promotionsbetreuer*innen für den Preis zu nominieren. Daraufhin gingen insgesamt 71 Nominierungen ein. Für jede Nominierung mussten mindestens zwei Promovierende argumentieren, inwiefern ihre Betreuer*innen sie auf exzellente Weise in ihrer Promotion begleiten. Aus den anonymisierten Vorschlägen wählte ein Gremium unter Vorsitz des Prorektors für Forschung und Innovation, Prof. Dr. Stefan Rensing, die Preisträger*innen aus. Beteiligt waren Vertreter*innen der Professor*innenschaft, Postdocs, Promovierende, Mitarbeitende der IGA sowie aus der Abteilung für Gleichstellung, Diversität und akademische Personalentwicklung.

Alumni-Preis für soziales Engagement

Der Förderverein Alumni Freiburg e.V. vergibt 2023 bereits zum zwölften Mal den jährlichen „Alumni-Preis für soziales Engagement“, der mit 2.000 Euro dotiert ist. Damit möchte der Verein Studierende ermutigen und sie dabei unterstützen, sich neben dem Studium für die Gesellschaft und ihre Universität einzusetzen. In diesem Jahr verleiht Alumni Freiburg den Preis an Elisabeth Reiter für die Organisation einer Selbsthilfegruppe für Betroffene von Häuslicher Gewalt sowie einer Gruppe für Medizinstudierende mit Kind.

Selbsthilfegruppe für Betroffene von Häuslicher Gewalt
Elisabeth Reiter hat 2020 eine Selbsthilfegruppe für Betroffene von Häuslicher Gewalt ins Leben gerufen, die sich seitdem monatlich trifft. In der Gruppe tauschen sich die Betroffenen in einem geschützten Raum aus, und machen die Erfahrung, nicht allein zu sein. Reiter plant die monatlichen Treffen, bereitet sie inhaltlich vor, organisiert Vorträge und verweist die Betroffenen an spezialisierte Anlaufstellen für Häusliche Gewalt

Gruppe „Medizinstudium mit Kind“
Außerdem gründete Reiter 2018 die Gruppe „Medizinstudium mit Kind“. Medizinstudierende mit Kind vernetzen sich seitdem per WhatsApp oder bei persönlichen Treffen, tauschen sich aus und unterstützen einander gegenseitig.

 

Kontakt:
Hochschul- und Wissenschaftskommunikation
Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
Tel.: 0761/203-4302
E-Mail: kommunikation@zv.uni-freiburg.de