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DFG bewilligt neuen Sonderforschungsbereich „Hemmende Neurone: ihre Rolle in der Gestaltung des kortikalen Codes“

Verbund der Universität Freiburg, Charité – Universitätsmedizin Berlin, FU Berlin und HU Berlin erforscht Fragen zu komplexen Hirnfunktionen

Freiburg, 24.11.2023

DFG bewilligt neuen Sonderforschungsbereich „Hemmende Neurone: ihre Rolle in der Gestaltung des kortikalen Codes“

Prof. Dr. Marlene Bartos vom Physiologischen Institut der Universität Freiburg ist Sprecherin des neuen Sonderforschungsbereichs Bild: Universität Freiburg

Ab dem 1. April 2024 fördert die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) den Verbund aus Universität Freiburg, Charité – Universitätsmedizin Berlin, FU Berlin und HU Berlin zunächst für drei Jahre und neun Monate mit circa 10 Millionen Euro. Ziel des neuen Sonderforschungsbereichs/Transregio: „Hemmende Neurone: ihre Rolle in der Gestaltung des kortikalen Codes“ ist es, komplexe Hirnfunktionen besser zu verstehen.

Fehlfunktionen des Gehirns sind häufig mit kognitiven Defiziten verbunden, zum Beispiel mit Störungen in der Wahrnehmung oder der Kommunikation. Ihren Ursprung haben diese kognitiven Defizite unter anderem in der Großhirnrinde, dem Kortex. Dort sind erregende und hemmende Nervenzellen im Wechselspiel aktiv und nehmen eine zentrale Rolle bei der Informationscodierung ein. Der Sonderforschungsbereich (SFB)/Transregio „Hemmende Neurone: ihre Rolle in der Gestaltung des kortikalen Codes“ widmet sich den dabei involvierten Interneuronen. Wie tragen die Eigenschaften von Interneuronen zur Codierung von Informationen bei? Wie beeinflussen sie kortikale Codes in Abhängigkeit von Erfahrung? Diese und weitere Fragen will der Verbund um Sprecherin Prof. Dr. Marlene Bartos vom Physiologischen Institut der Universität Freiburg beantworten.

Brücke zwischen Grundlagen- und angewandten Neurowissenschaften

„Wir freuen uns sehr, dass unser Sonderforschungsbereich zur Förderung angenommen wurde. Die Einrichtung eines neuen Sonderforschungsbereichs/Transregio ist eine große Ehre für die beteiligten Wissenschaftler*innen und bietet ihnen die Möglichkeit, ein neues und besonders vielversprechendes Forschungsfeld zu erschließen. Die Initiative wird ein neues Licht auf die Rolle von Hemmzellen im Gehirn bei der Steuerung von Verhalten und kognitiven Funktionen werfen. Vergleichbar mit einer Ampel, steuern Hemmzellen den Informationsfluss im Gehirn und verbessern die Verhaltensleistung. Daher führt jede Veränderung der Inhibition zu Fehlfunktionen und kognitiven Behinderungen. Mit dieser Initiative schlagen wir eine Brücke zwischen den Grundlagen- und den angewandten Neurowissenschaften und tragen so zur Entwicklung neuer therapeutischer Strategien zur Wiederherstellung gesunder kognitiver Funktionen bei verschiedenen psychiatrischen Störungen bei“, so Bartos.

Stärkung der Spitzenforschung

Insgesamt richtet die Deutsche Forschungsgemeinschaft zur weiteren Stärkung der Spitzenforschung an den Hochschulen 17 neue Sonderforschungsbereiche ein. Zusätzlich zu den 17 Einrichtungen stimmte der Bewilligungsausschuss für die Verlängerung von 16 Sonderforschungsbereichen um je eine weitere Förderperiode, darunter fünf SFB/Transregio. Sonderforschungsbereiche ermöglichen die Bearbeitung innovativer, anspruchsvoller und langfristig konzipierter Forschungsvorhaben im Verbund und sollen damit der Schwerpunkt- und Strukturbildung an den antragstellenden Hochschulen dienen; sie werden maximal zwölf Jahre gefördert. Ab April 2024 fördert die DFG insgesamt 278 Verbünde.