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Präsenzlehre ist unersetzlich!

Senat der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg veröffentlicht Stellungnahme

Freiburg, 31.07.2020

Präsenzlehre ist unersetzlich!

Vorlesung im Jahr 2018. Foto: Patrick Seeger

Der Senat der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg hat eine Stellungnahme zur Bedeutung der Präsenzlehre beschlossen:

Präsenzlehre ist unersetzlich!

Das Sommersemester 2020 war ein Kraftakt sowohl für Studierende und Lehrende als auch für Mitarbeitende in Administration und Technik an unserer Universität. Gemeinsam haben wir die Herausforderung bewältigt, unter den Bedingungen der Pandemie einen Lehr- und Prüfungsbetrieb in einem digitalen Semester zu gewährleisten – unter großem Zeit- und Handlungsdruck, unter erheblich erschwerten Bedingungen (Lockdown, Home Office, fehlende Kinderbetreuung, persönliche Sorgen und Nöte) und dank des außergewöhnlichen Engagements und der Flexibilität aller Beteiligten. Die Erfahrungen, die wir mit dem Lehr- und Prüfungsbetrieb im Sommersemester 2020 gesammelt haben, fließen bereits in die Planungen für das kommende Wintersemester ein, das bestmöglich und möglichst infektionssicher stattfinden soll, das aber auch keine Wiederholung des Sommersemesters bedeuten kann. Wir heben deshalb hervor, dass das digitale Semester eine Ausnahmelösung in einer Ausnahmesituation war. Das digitale Semester zeigte deutlich die sozialen Ungleichheiten unter Studierenden, die unterschiedlichen Arbeitsbedingungen der Lehrenden und die unzureichenden Ressourcen für eine flächendeckende Digitalisierung der Lehre. Hieraus gilt es, wichtige Schlüsse für den zukünftigen Lehrbetrieb zu ziehen, der auch über das Wintersemester hinaus sicherlich noch beeinträchtigt sein wird.

Leitgedanke:

Präsenzlehre ist unersetzlich. Digitale Lehre hat zwar unter den Bedingungen der Pandemie funktioniert und neue Ideen generiert. Doch zugleich hat uns das Sommersemester 2020 eindrücklich vor Augen geführt, welche große Bedeutung der persönlichen Begegnung aller Mitglieder der Universität für diesen demokratierelevanten Lebens- und Arbeitsraum zukommt. Das gilt sowohl für die Forschung als auch für die Lehre. Einige Lehr- und Lernformate (Laborpraktika, Exkursionen, kritische Diskussionen) sind nicht in den digitalen Raum übertragbar. Dialogische und interaktive Formate, die das Lehren und Lernen an einer Universität prägen, sind rein digital und besonders ohne entsprechende Ressourcen und Vorbildung nur unzureichend zu realisieren.

Wir werden im Wintersemester alle Anstrengungen unternehmen, um ein möglichst produktives Lehr- und Prüfungsklima sicherzustellen, ohne die systematische Überlastung der Lehrenden, Lernenden und didaktischen Abteilungen und der technischen Mitarbeitenden fortzusetzen. Die Gesundheit der Studierenden, der Lehrenden sowie der Mitarbeitenden hat oberste Priorität. Wir müssen uns darauf einstellen, dass das Infektionsgeschehen und die entsprechenden Sicherheits- und Hygieneregeln keine vollständige Rückkehr zur Präsenzlehre im Wintersemester 2020/21 ermöglichen werden. Das Semester wird deshalb gekennzeichnet sein durch eine Mischung aus Präsenz- und Digitalformaten. Das heißt: Digitale Formate werden überall dort eingesetzt, wo andernfalls der Schutz der Gesundheit nicht mehr zuverlässig gewährleistet werden kann und/oder wo sie eine sinnvolle Ergänzung darstellen.

Wo immer möglich, setzen wir auf Präsenzlehre. Präsenzlehre ist das Proprium der Universität und Kern unserer akademischen Lehr- und Lernkultur. Nur mit Präsenzbetrieb können sich Kreativität, Kritikfähigkeit und Kommunikation optimal entfalten.

 

Pressefoto zum Download
Foto: Patrick Seeger