Wolfgang Kehr richtet neue Stiftung ein
Freiburg, 21.07.2017
Prof. Dr. Wolfgang Kehr, ehemaliger Direktor der Universitätsbibliothek Freiburg, Träger der Universitätsmedaille und Universitätsbeiratsmitglied, hat eine neue Stiftung mit einem Vermögen von 150.000 Euro eingerichtet. Zweck der Wolfgang Kehr-Stiftung ist die Förderung von Wissenschaft und Forschung an der Albert-Ludwigs-Universität, wobei die jährlichen Erlöse der Weiterführung und Pflege der Historischen Sammlungen der Universitätsbibliothek Freiburg dienen sollen. Die Stiftungsverwaltung wird von der Abteilung Stiftung und Vermögen / Steuern der Universität wahrgenommen. „Über diese großartige Unterstützung der Historischen Sammlungen freue ich mich ganz besonders – nicht nur als Rektor der Universität Freiburg, sondern auch als Mediävist, der mit alten Büchern und Handschriften arbeitet", sagt Prof. Dr. Hans-Jochen Schiewer.
Wolfgang Kehr leitete von 1967 bis 1994 die Universitätsbibliothek Freiburg. Mit den Historischen Sammlungen ist er eng verbunden: „Als ich mein Amt in Freiburg angetreten habe, waren die Sammlungen der Handschriften und Inkunabeln in einem schlechten Zustand. Wir haben sie erschlossen, restauriert und um Drucke aus dem 16. Jahrhundert aus dem Kulturraum am Oberrhein ergänzt", sagt Kehr. „Es ist mir daher nun ein wichtiges Anliegen, diese Sammlungen mit einer Stiftung weiter zu unterstützen."
Ein weiterer wichtiger Meilenstein von Kehrs Arbeit war der 1978 eröffnete Neubau der Universitätsbibliothek. Das Gebäude, in dessen Planung er sich intensiv eingebracht hatte, fand weit über Freiburgs Grenzen hinaus Beachtung – aufgrund der für damalige Verhältnisse ungewöhnlich großen Lesebereiche, des umfangreichen Freihandbereichs mit Lehrbuchsammlung und Freizeitbücherei und der Einführung elektronischer Ausleihverbuchung. Außerdem entwickelte Kehr das gesamte Freiburger Bibliothekssystem weiter, etwa mit der Gründung leistungsfähiger Fakultätsbibliotheken in der Chemie, Physik und Biologie oder mit der Zusammenlegung kleinerer Institutsbibliotheken. Er war Autor wichtiger Publikationen und Herausgeber oder Mitherausgeber zahlreicher Zeitschriften und Reihen, darunter die „Zeitschrift für Bibliothekswesen und Bibliographie", die „Bibliothekspraxis" oder das „Handbuch der historischen Buchbestände in der Bundesrepublik Deutschland und West-Berlin". In regionalen und überregionalen Gremien für das wissenschaftliche Bibliothekwesen engagierte er sich ebenso wie bei der Deutschen Forschungsgemeinschaft und beim Wissenschaftsrat. 1973 ernannte die damalige Philosophische Fakultät III ihn zum Honorarprofessor für englische Literatur und Philologie, 1993 wurde ihm das Bundesverdienstkreuz verliehen.
Kontakt:
Andreas Lang
Stiftung und Vermögen / Steuern
Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
Tel.: 0761/203-4293
E-Mail: andreas.lang@zv.uni-freiburg.de