EUCOR-Medaille für Nobelpreisträger Jean-Marie Lehn
Freiburg, 11.12.2013
Hans-Jochen Schiewer, Rektor der Universität Freiburg, Chemie-Nobelpreisträger Jean-Marie Lehn und Antonio Loprieno, Rektor der Universität Basel. Foto: Thomas Kunz
Der Präsident der Europäischen Konföderation der Oberrheinischen Universitäten (EUCOR) und Rektor der Albert-Ludwigs-Universität, Prof. Dr. Hans-Jochen Schiewer, hat bei einem Festakt in Freiburg dem Chemie-Nobelpreisträger Prof. Dr. Jean-Marie Lehn die EUCOR-Medaille 2013 verliehen. Die Festrede hielt Prof. Dr. Antonio Loprieno, Rektor der Universität Basel.
Im Rahmen von EUCOR lebt Jean-Marie Lehn den grenzüberschreitenden Gedanken wie kaum ein anderer: Er ist Gründer des Instituts für Wissenschaft und supramolekulares Ingenieurwesen an der Universität Strasbourg, Leiter eines Forschungsteams der supramolekularen Chemie am Institut für Nanotechnologie des Karlsruher Instituts für Technologie, Honory Fellow am Freiburg Institute for Advanced Studies der Albert-Ludwigs-Universität, international anerkannter Wissenschaftler an den Universitäten Basel und Mulhouse und nicht zuletzt Elsässer mit Leib und Seele. Lehn wurde 1939 im elsässischen Rosheim geboren und studierte in Strasbourg, wo er 1963 im Fach Chemie promoviert wurde. Nach einer postdoktoralen Zeit an der Harvard University in den USA kehrte er nach Strasbourg zurück und wurde dort 1970 zum Professor berufen. Ab 1979 wirkte er parallel dazu am Collège de France in Paris. 1987 erhielt Lehn gemeinsam mit seinen Kollegen Charles Pedersen und Donald Cram den Nobelpreis für Chemie.
Jean-Marie Lehn ist Experte der supramolekularen Chemie, die er selbst als „Chemie jenseits des Moleküls" definiert. Sie beschreibt organische Komplexe aus zwei oder mehr chemischen Einheiten, die durch nicht-kovalente Kräfte – Kräfte, die schwächer sind als feste Bindungen – zusammengehalten werden. Für seine Ergebnisse wurde Lehn mit vielfachen Preisen, Auszeichnungen und Ehrendoktorwürden geehrt. Den Nobelpreis erhielt er für die Entwicklung und Verwendung von Molekülen mit strukturspezifischer Wechselwirkung von hoher Selektivität und die Untersuchung der polyzyklischen Cryptat-Käfigmoleküle.
Die EUCOR-Medaille wurde erstmals 2011 an den Künstler Tomi Ungerer und 2012 an den Verleger Hubert Burda verliehen. Mit ihr werden herausragende Persönlichkeiten geehrt, die sich um die grenzüberschreitende Zusammenarbeit in der trinationalen Region am Oberrhein besonders verdient gemacht haben.