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Deutscher Forscher auf internationaler Bühne

Der Freiburger Kulturgeograph Walther Manshard feiert seinen 90. Geburtstag

Freiburg, 15.11.2013

Am heutigen 17. November 2013 vollendet Prof. Dr. Walther Manshard sein 90. Lebensjahr. Bis 1988 hatte er den auf Wirtschafts- und Sozialgeographie ausgerichteten Lehrstuhl am Institut für Kulturgeographie der Albert-Ludwigs-Universität inne. Der gebürtige Hamburger erhielt 1950 ein Forschungsstipendium des British Council und studierte in Southampton/England. Danach forschte er bis 1959 in Ghana/Westafrika. Dieser Aufenthalt prägte die weitere Arbeit des Jubilars in doppelter Weise: Der Wissenschaftler erhielt Kontakt zur Geographie im Ausland und erschloss sich mit den Tropen ein Arbeitsgebiet, das ihn nie mehr losließ. Nach seiner Habilitation in Köln war Gießen für ihn eine Zwischenstation auf dem Weg nach Freiburg, wohin Manshard 1973 berufen wurde. Der Freiburger Universität blieb er bis heute treu. Die Universität Accra-Legon in Ghana zeichnete ihn 1991 mit der Ehrendoktorwürde aus.

Manshards Universitätslaufbahn verband sich früh mit dem Engagement in internationalen Organisationen und Gremien: Bei der Organisation der Vereinten Nationen für Erziehung, Wissenschaft und Kultur (UNESCO) in Paris/Frankreich war er von 1970 bis 1973 führend am Aufbau des internationalen Forschungsprogramms „Man and the Biosphere“ beteiligt. Von 1976 bis 1980 war er Vizerektor der United Nations University in Tokyo/Japan und baute ein Netz von Forschungseinrichtungen dieser Universität aus. Parallel dazu war Manshard zwischen 1976 und 1984 Generalsekretär der Internationalen Geographischen Union. Dank dieser Aktivitäten stand er in ständigem Kontakt mit internationalen Gremien, was ihm zu einer führenden Position im internationalen Wissenschaftsmanagement verhalf. Fragen zum Bevölkerungswachstum, zu Ressourcen, Umweltbelastungen und Entwicklungschancen wurden bestimmend für seine wissenschaftliche Arbeit, die immer wieder das interdisziplinäre Gespräch suchte. Damit begründete Manshard in Freiburg einen Forschungs- und Lehrschwerpunkt in der Geographischen Entwicklungsforschung, den seine Nachfolger fortführten. Noch heute ist er im internationalen Wissenschaftsmanagement tätig, unter anderem als Mitglied der Europäischen Akademie. Die deutsche Geographie verdankt es Manshard wesentlich, dass sie in der Nachkriegszeit auf der internationalen Bühne wieder an Gewicht gewann.

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