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Lebenslanges Engagement für Schule und Bildung

Der Erziehungswissenschaftler Kurt Aurin vollendet sein 90. Lebensjahr

Freiburg, 05.08.2013

Lebenslanges Engagement für Schule und Bildung

Prof. Dr. Kurt Aurin © privat

Montessori-Pädagogik, Lehrerbildung und die „Gute Schule“: Am heutigen Montag, 5. August 2013, feiert Prof. Dr. Kurt Aurin seinen 90. Geburtstag. Von 1976 bis zur Emeritierung 1991 hatte er den Lehrstuhl für Erziehungswissenschaft II an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg inne. Aurin leitete 1965 und 1967/68 im Auftrag des baden-württembergischen Kultusministeriums Untersuchungen, die Begabungen im ländlichen Raum ermitteln und erschließen sollten. Diese Arbeiten trugen wesentlich dazu bei, Bildungsbenachteiligungen auf dem Land abzubauen. Einen Namen machte Aurin sich zudem mit seinen Schulvergleichsuntersuchungen für das Land Baden-Württemberg von 1979 bis 1986 als Mittel der Politikberatung.

Weitere Arbeitsfelder des Erziehungswissenschaftlers waren Probleme der regionalen Schulplanung und die wissenschaftliche Begleitung von Schulversuchen. Aurin war ausgebildeter Montessori-Lehrer und setzte sich für die Weiterentwicklung der Montessori-Pädagogik sowie für die Beratung in Schulen ein. Die letzten Jahre seines Schaffens prägten Arbeiten zur „Guten Schule“, zu Themen wie Selbstverantwortung für Schulen oder Probleme und Widerstände innerhalb von Schulen. Somit forschte er schon früh zu Themen, die heute den Diskurs über Veränderungen im Schulwesen prägen. Sein letztes von der Deutschen Forschungsgemeinschaft gefördertes Projekt thematisierte Fragen zur pädagogischen Qualität von Schule und zur Kooperation in Schulen.

Aurin studierte Psychologie, Pädagogik und Philosophie und wurde 1957 an der Freien Universität Berlin mit einer Arbeit über die Bedingtheit der Schülerleistung durch die pädagogische Gestaltungsform promoviert. Er arbeitete in der Bildungsforschung des Landes Baden-Württemberg, bei der Landesanstalt für Erziehung und Unterricht in Stuttgart und als Abteilungsleiter im Zentrum für Bildungsforschung der Universität Konstanz. 1970 nahm er einen Ruf als Professor an die damalige Technische Universität Hannover an, wo er das Fachgebiet Erziehungswissenschaft neu aufbaute. Sechs Jahre später folgte er einem Ruf an die Albert-Ludwigs-Universität Freiburg.

Aurin blieb dem Thema Schule sein ganzes Leben lang treu und war stets darauf bedacht, seine wissenschaftlichen Erkenntnisse für die Praxis nutzbar zu machen. Sein Engagement für die Erziehungswissenschaft zeigte er auch als Mitglied vieler Kommissionen. Er gehörte unter anderem der Projektgruppe „Gesamtschule“ der Bund-Länder-Kommission und dem Beirat für das Projekt „Ausbildung zum Beratungslehrer“ am Deutschen Institut für Fernstudien an, war Leiter des Arbeitskreises Berlin der Deutschen Montessori Gesellschaft und deren geschäftsführendes Vorstandsmitglied. Auch nach seiner Emeritierung engagierte er sich für die Weiterentwicklung der Schulen und der Lehrerbildung in den neuen Bundesländern. Seit 1991 war er Mitglied der Gründungskommission der Erziehungswissenschaftlichen Fakultät der Universität Leipzig, die ihm 2003 die Ehrendoktorwürde für seine Verdienste verlieh.

 

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