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Wissenschaftlicher Ratgeber für die Politik

Forschungsgruppe stellt Leitlinien vor, um Kulturlandschaften zu erhalten und Ökosystemleistungen zu stärken

Freiburg, 16.05.2013

Wissenschaftlicher Ratgeber für die Politik

Wacholderheide auf der Schwäbischen Alb, Foto: Harald Schaich

Das Wasser sauber halten, Nutzpflanzen bestäuben, das Klima regulieren: Kulturlandschaften erbringen Ökosystemleistungen, die die Gesellschaft typischerweise nicht oder nicht unmittelbar wahrnimmt, anerkennt und erstattet. Die vielfältigen Kulturlandschaften in Europa sind das Ergebnis einer jahrhundertelangen Besiedlungs- und Nutzungsgeschichte. Doch der voranschreitende Landnutzungswandel, vor allem die Tendenz zur Intensivierung in der Land- und Forstwirtschaft, führt zu einer Abnahme der Ökosystemleistungen. Wie die Politik diesem Trend entgegenwirken kann, beschreiben Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler aus unterschiedlichen Fachrichtungen in dem Politikpapier „Kulturlandschaften entwickeln, Ökosystemleistungen stärken“.

Die Veröffentlichung enthält Leitlinien, die auf Ergebnissen des von 2009 bis 2013 vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Vorhabens „Marktbasierte Instrumente für Ökosystemleistungen“ basieren. Projektträger sind die  Professur für Landespflege am Institut für Geo- und Umweltnaturwissenschaften der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, die Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften, das Ecologic Institut und das Öko-Institut. Für die Projektteile an der Universität Freiburg waren Dr. Harald Schaich und Dr. Claudia Bieling verantwortlich. Beide wählten als Untersuchungsgebiete die Schwäbische Alb und die Oberlausitz. Harald Schaich hat erforscht, welche Ökosystemleistungen Wälder erbringen und welchen Einfluss die Eigentumsform, zum Beispiel Staatswald oder Kleinprivatwald, und die Bewirtschaftungspraxis auf deren Artenvielfalt und Fähigkeit zur Speicherung von Kohlenstoff haben. Er ist zu dem Ergebnis gekommen, dass es signifikante Unterschiede bei der Bereitstellung von Ökosystemleistungen in Abhängigkeit der Eigentumsform gibt und es Risiken birgt, nur eine einzelne Funktion – zum Beispiel die Holzproduktion – zu fördern, weil die Wälder dadurch andere Ökosystemleistungen nur noch unzureichend erfüllen. In Claudia Bielings Projektteil standen kulturelle Ökosystemleistungen, beispielsweise der Wert einer Landschaft für Naherholung und Tourismus, im Vordergrund. Sie hat herausgearbeitet, dass diese Leistungen einen engen Zusammenhang mit der Lebensqualität der Menschen aufweisen und wichtig für die Landnutzung sind.
 


Pressemitteilung der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften mit Vorstellung der sieben Leitlinien für die Politik:
www.bbaw.de/presse/pressemitteilungen/pressemitteilungen/kulturlandschaften

Politikpapier „Kulturlandschaften entwickeln, Ökosystemleistungen stärken“ als pdf zum Download:
www.oekosystemleistungen.de/dateien/politikpapier-oekosystemleistungen

Informationen zum Projekt und zum Thema Ökosystemleistungen:
www.oekosystemleistungen.de


Kontakt:
Dr. Harald Schaich
Professur für Landespflege
Institut für Geo- und Umweltnaturwissenschaften
Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
Tel.: 0761/203-3644
E-Mail: harald.schaich@landespflege.uni-freiburg.de

 

Die Druckversion dieser Pressemitteilung (pdf) finden Sie hier.