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Freiburger Teilchenphysiker an der Spitze der ATLAS-Forschungsförderung am CERN

Millionenförderung für die Wissenschaftler

Freiburg, 27.06.2012

Freiburger Teilchenphysiker an der Spitze der ATLAS-Forschungsförderung  am CERN

ATLAS-Detektormodell / Quelle: Universität Freiburg

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert in den nächsten drei Jahren mit etwa 25 Millionen Euro die Grundlagenforschung auf der Suche nach den kleinsten Bausteinen der Materie und ihren Wechselwirkungen im ATLAS-Experiment (FSP-01) am europäischen Forschungszentrum CERN in Genf. Der Freiburger Teilchenphysiker Prof. Dr. Karl Jakobs übernimmt am 1. Juli 2012 die Position des FSP-Sprechers und des so genannten National Contact Physicists innerhalb der ATLAS-Kollaboration.

Die Freiburger Teilchenphysiker in den Arbeitsgruppen der Professoren Gregor Herten, Markus Schumacher und Karl Jakobs sind mit ihrer Arbeit seit Jahren ein wesentlicher Bestandteil des FSP. Ein Anteil von etwa 20 Prozent der Fördergelder geht an die Freiburger Wissenschaftler des Physikalischen Instituts der Universität. Die Forschungsaktivitäten, an denen 13 deutsche Universitäten, das Deutsche Elektronen Synchrotron DESY in Hamburg sowie das Max-Planck-Institut für Physik in München beteiligt sind, wurden vom BMBF in dem Forschungsschwerpunkt ATLAS (FSP-101) gebündelt.

Die Auswertung der Messdaten des ATLAS-Experiments steht jetzt im Vordergrund. Die Physiker hoffen, in naher Zukunft Antworten auf wichtige Fragen der Physik zu finden, wie zum Beispiel die nach dem Ursprung der Masse und der damit verbundenen möglichen Existenz des Higgs-Teilchens. Darüber hinaus steht die Suche nach neuen Teilchen und neuen Phänomenen im Vordergrund, die vielleicht die Natur der Dunklen Materie im Universum erhellen können. „„Wir sind momentan in einer sehr spannenden Phase, der LHC-Beschleuniger und das Experiment laufen hervorragend“ sagt Jakobs, „und wir hoffen mit den Daten bald definitive Aussagen über die Existenz des Higgs-Teilchens machen zu können.“

An der Suche nach dem Higgs-Teilchen sind die Freiburger Forscher zentral beteiligt. Bereits Ende des letzten Jahres konnte mit den bis dahin gesammelten Daten der Massenbereich für die Existenz des Higgs-Teilchens auf den kleinen Bereich zwischen etwa 120 und 130 Giga-Elektronenvolt eingeschränkt werden. Genau in diesem Bereich wurden aber vom ATLAS-Experiment und dem Schwester-Experiment CMS interessante, Higgs-ähnliche Ereignisse gefunden.

„Sollten sich die Hinweise erhärten, dann besteht die Aufgabe darin, die Eigenschaften des entdeckten Teilchens zu vermessen, um zu entscheiden, ob es sich um das Higgs-Teilchen des Standardmodells handelt oder um ein Teilchen einer erweiterten Theorie“ sagt Schumacher.

Darüber hinaus stellt die Suche nach supersymmetrischen Teilchen oder anderen Erweiterungen des Standardmodells einen wichtigen Forschungsschwerpunkt der Freiburger dar. Mit unseren Messungen konnten wir bereits viele Modelle ausschließen, die neue Teilchen und Effekte vorhersagen. Das Standardmodell der Teilchenphysik ist auch bei LHC-Energien erstaunlich präzise. Das ist ein wichtiges Ergebnis des LHC“, sagt Herten. „Es ist eine große Herausforderung in den kommenden Jahren, unsere Messungen und die Modelltests weiter zu verfeinern.“ Wesentlich zum Erfolg der Freiburger ATLAS-Aktivitäten tragen 23 Doktorandinnen und Doktoranden sowie 15 Postdocs bei. Sie werden zum Teil durch das von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderte Graduiertenkolleg „Physik an Hadron-Beschleunigern“ finanziert.

 

 

Kontakt:
Prof. Dr. Karl Jakobs
Physikalisches Institut
Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
Tel.: +49 761 203-5713
Tel. CERN: +41 22 767 0698
E-Mail: karl.jakobs@uni-freiburg.de
http://portal.uni-freiburg.de/jakobs

 

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