Theoretiker und Praktiker des Gesprächs
Freiburg, 21.04.2011
Prof. Dr. Dr. h.c. Bernhard Casper, emeritierter Professor der Theologischen Fakultät der Albert-Ludwigs-Universität, feiert am heutigen 24. April seinen 80. Geburtstag. Nach Promotion und Habilitation in Freiburg folgte er einem Ruf an die Universität Augsburg, kehrte aber 1979 als Nachfolger von Prof. Dr. Bernhard Welte an die Universität Freiburg zurück und übernahm den Lehrstuhl für Christliche Religionsphilosophie. Anfang der 1980er Jahre führte er das Amt des Dekans der Theologischen Fakultät aus.
Bereits in seiner Habilitationsschrift wurde sein eigener religionsphilosophischer Ansatz sichtbar. Für ihn stellten zwischenmenschliche Beziehungen einen Ort menschlicher Gotteserfahrungen dar, so dass diese dialogische Dimension der menschlichen Sprache in das Zentrum aller Überlegungen rückte. In konsequenter Fortführung dieser Annahme interpretierte er das Gebt als ein dialogisches Geschehen, das den Höchst- und Ernstfall des religiösen Verhältnisses darstellt.
Große Verdienste hat er sich aber nicht nur als Theoretiker, sondern auch als Praktiker des Gesprächs erworben: Er prägte den jüdisch-christlichen Dialog durch zahlreiche Veröffentlichungen und Vorträge und bekam für sein Engagement im deutsch-französischen Wissensaustausch 1995 die Ehrendoktorwürde von der Philosophischen Fakultät des Institut Catholique de Paris verliehen.
Heute ist Bernhard Casper erster Vorsitzender der von ihm mitgegründeten Bernhard-Welte-Gesellschaft.