Eröffnung des Akademischen Jahres 2010/11
Freiburg, 20.10.2010
Über Freiburg und die Universität wird viel geredet. Diese „on-dits“ können im Wettbewerb um Reputation und Ressourcen entscheidend sein, der zunehmend von Umfragen, Ranglisten und Rankings geprägt wird. Was zeichnet also die Universität Freiburg in besonderem Maße aus? Dies war die zentrale Fragestellung des Rektors der Universität Freiburg, Professor Hans-Jochen Schiewer bei der Eröffnung des Akademischen Jahres 2010/11 im Audimax.
Eine besondere Auszeichnung sei es, so der Rektor, als Festredner den Präsidenten der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), Herrn Professor Dr. Ing. Matthias Kleiner, begrüßen zu dürfen. Auf die Deutung seines Vortragstitels „Von der Unzufriedenheit der Wissenschaft“ sei er, wie auch sicherlich das Publikum, sehr gespannt.
In seiner anschließenden Rede beschrieb der Rektor die Universität zunächst als Entdeckeruniversität, denn entdeckt wurde schon einiges: Ob der Name „America“, der polymere Kunststoff oder die Quadratur des Kreises. Allein im Bereich der Verbundforschung werde aktuell in sechs DFG-Sonderforschungsbereichen geforscht, daneben bestünden gemeinsame SFBs mit den Universitäten Bremen, Bonn, Karlsruhe und Oldenburg. Des Weiteren seien an der Universität acht DFG-Forschergruppen und zehn DFG-Graduiertenkollegs etabliert.
Besonders wies Rektor Schiewer auf zwei Entdeckungen der jüngsten Zeit hin, die beide aus dem Exzellencluster BIOSS (Zentrum für Biologische Signalstudien) stammen: Professor Michael Reth und Dr. Jianying Yang seien bahnbrechende Einsichten in die Mechanismen gelungen, die unser Immunsystem zur Produktion von Antikörpern anrege. Außerdem gelang es der Gruppe um den Freiburger Biotechnologen Dr. Ralf Reski unter der Leitung von Dr. Eva Decker, ein menschliches Protein im Moosreaktor zu produzieren, dessen Fehlen bei 50 Millionen Menschen zu Altersblindheit führe.
An der Albert-Ludwigs-Universität würde aber nicht nur entdeckt, sondern auch gegründet. Eine Gründeruniversität, so Rektor Schiewer. Die Zentralstelle für Technologietransfer sei überaus erfolgreich in ihren Aktivitäten zur Unterstützung der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, was er anhand einiger ausgewählter Beispiele verdeutlichte.
Die Universität Freiburg genieße international eine hohe Attraktivität. So hätten 173 Fellows aus 28 Ländern seit der Eröffnung im April 2008 am Freiburg Institute for Advanced Studies (FRIAS) geforscht. Im Zeitraum 2005 – 2009 sei die Universität Gastgeberin von 108 Stipendiaten und 24 Preisträgern der Humboldt-Stiftung gewesen. 35 Prozent der Doktoranden kämen aus dem Ausland. Wenige, aber starke und intensive internationale Partnerschaften seien wichtig wie z. B. mit der PennState University, deren Provost, Prof. Dr. N. Adewumi, an der Feier teilnahm. Im Mai sei das European Center der Universität Nagoya eröffnet worden, vor einem Jahr hätte das Konfuzius-Institut seine Arbeit aufgenommen, was eine enge Partnerschaft mit der Universität Nanjing bedeute.
Internationalität gäbe es jedoch auch am Oberrhein. Denn die Albert-Ludwigs-Universität werde mit der Université de Strasbourg zukünftig noch enger als bisher kooperieren. Die neue Qualität der binationalen Zusammenarbeit diene der Stärkung der Universitäten in den jeweiligen nationalen Exzellenzwettbewerben.
Visionen in der Forschung, Visionen in der Umsetzung der Forschungsergebnisse und die Vision, mit einem kleinen Kreis von Universitäten eine globale Partnerschaft zu pflegen, seien Triebkräfte, die wesentlich die neuen Anträge für Graduiertenschulen und Exzellenzcluster in der neuen Runde der Exzellenzinitiative bestimmt hätten, so Schiewer. „Unser Gesamtkonzept der „Freiräume in Forschung und Lehre“ entwickeln wir beständig im Rahmen unserer „Zukunftswerkstatt“, dem Humboldt-Labor, weiter“, sagte der Rektor und schloss mit den Worten: „Wenn Sie, wie ich, wie wir, von dieser Albert-Ludwigs-Universität Freiburg überzeugt sind – und diese Universität brummt - erzählen und berichten Sie, wo immer Sie sind, über die Universität Freiburg, über unsere Universität, über die Studienmöglichkeiten und –angebote, über die Familienfreundlichkeit, über die Forschung und über die Freiräume, die wir Studierenden und Forschenden gleichermaßen bieten wollen.“
Die Rede des Rektors finden Sie hier
Die Preisträger finden Sie hier