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Mit Hund, Hut und Gewehr

Wie sich das gesellschaftliche Bild des Försters im Lauf der Zeit verändert hat

Freiburg, 08.08.2017

Mit Hund, Hut und Gewehr

Foto: Elke Werner/ZDF

Mythen und Geschichten ranken sich um den Förster seit Entstehen des Berufs im Frühmittelalter. Uwe Eduard Schmidt, Professor für Wald- und Forstgeschichte an der Universität Freiburg, hat sich gemeinsam mit Studierenden mit dem gesellschaftlichen Bild des Försters beschäftigt. Für eine Posterausstellung haben sie die Diskurse, Machtkonstellationen und wirtschaftspolitischen Bedingungen aufgedeckt, die den historischen Wandel in der Wahrnehmung des Försters beeinflusst haben. Eine kleine Bildauswahl zeigt den Waldhüter zwischen bedrohlicher Machtinstanz und fürsorglichem Familienvater.

Von Wolf, Bär und Fuchs zu Grabe getragen: Mitte des 19. Jahrhunderts entwickelt sich der Förster zu einem Forstpolizisten, der die Interessen des Staates rücksichtslos vertritt. Die Bevölkerung setzt sich deshalb mit dem zur Jagd freigegebenen Wild gleich und träumt davon, sich der forstlichen Machtinstanz zu entziehen. Foto: Museum Münstertal/Schwarzwald

In der Wilhelminischen Ära wird der Förster ab etwa 1890 als Respektsperson hoch angesehen. Seine gesellschaftliche Stellung wird, wie bei den Bezirksforstleuten aus Staufen und dem Münstertal im Schwarzwald, durch entsprechende Uniformen verdeutlicht. Sie spiegeln die Hierarchie der Forstverwaltung wider. Foto: Museum Münstertal/Schwarzwald

In der Nachkriegszeit gilt der Förster als Mustermann der Nation. Er steht für Gerechtigkeit, Naturliebe und Heimatverbundenheit. 29 Prozent der Männer geben in den 1950er und 1960er Jahren an, dass Förster ihr Traumberuf sei. Das Phänomen ist zu der Zeit sogar Gegenstand von Jugendbüchern für Mädchen und Jungen. Foto: W. Fischer Verlag/Titania Verlag

Held und fürsorglicher Familienvater: Die Medien prägen heutzutage maßgeblich das Bild des Försters, beispielsweise mit der Familienserie Forsthaus Falkenau und ihrem Protagonisten Stefan Leitner. Veröffentlichungen wie die des Försters und Autors Peter Wohlleben zeigen außerdem das ungebrochene Interesse an dem Berufsstand. Foto: Elke Werner/ZDF