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Didaktik mit Taktik

Universität Freiburg verleiht Universitätslehrpreise und Sonderpreise für studentisches Engagement 2014

Freiburg, 28.07.2014

Didaktik mit Taktik

Foto: Peter Mesenholl

Neue Impulse für die Didaktik: Jährlich zeichnet die Albert-Ludwigs-Universität Dozierende, die herausragende Lehrveranstaltungen auf hohem inhaltlichem und didaktischem Niveau anbieten und innovative Lehrkonzepte umsetzen, mit dem Universitätslehrpreis aus. Die vier Preisträgerinnen und Preisträger 2014 erhalten ein Preisgeld in Höhe von je 2.000 bis 3.000 Euro. Darüber hinaus verleiht die Universität zwei Sonderpreise für studentisches Engagement. Die Auszeichnung ist mit je 500 Euro dotiert. Die Preise werden im Oktober bei der Eröffnung des Akademischen Jahres 2014/15 übergeben.

Lisa Hüther, Institut für Psychologie, erhält den Universitätslehrpreis für ihr Seminar „Kultur und Kognition“, das sich an Studierende der beiden Masterstudiengänge des Fachs Psychologie richtet. Das Konzept ermöglicht es Studierenden, ohne spezifische fachliche Vorkenntnisse zum Seminarthema auf hohem Niveau und mit großem Lernerfolg interkulturelle Forschungsergebnisse zu diskutieren. Das Kernstück sind Leseprotokolle über Basistexte zu kulturellen und sprachlichen Einflüssen auf psychologische Forschungsthemen, die die Studierenden vor jeder Sitzung verfassen. In diesen Protokollen müssen sie sich kritisch und individuell mit den Themen auseinandersetzen und können dadurch in den Präsenzzeiten intensiv diskutieren und das geteilte Wissen anwenden, indem sie beispielsweise eigene Studiendesigns entwerfen und kleinere Experimente umsetzen.

Mit ihrer Lehrveranstaltung zum interprofessionellen Lernen in der Pädiatrie beschreiten Prof. Dr. Marcus Krüger, Christine Straub und Dr. Sebastian Bode vom Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin der Universitätsklinik Freiburg neue Wege. Indem sie Medizinstudierende im Praktischen Jahr und Studierende des Masters „Bildung und Erziehung im Kindesalter“ der Evangelischen Hochschule Freiburg gemeinsam an Fallgeschichten arbeiten lassen, ermöglichen sie den Studierenden, im fachlichen Austausch von-, mit- und übereinander zu lernen. Die Studierenden der Universität und der Evangelischen Hochschule arbeiten mit derselben Zielgruppe, bringen jedoch unterschiedliche Methoden und Zugänge ein. Dadurch lassen sich verschiedene Perspektiven und Vorgehensweisen bereits im Studium integrieren und ermöglichen Einblicke in die Fachsprache und Arbeitsweise der jeweils anderen Berufsgruppe.

Im Seminar „Tristanstoff im Mittelalter“ von Dr. Stefan Seeber, Deutsches Seminar, lernen angehende Geisteswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler ein Kernstück der Arbeitspraxis kennen: das Verfassen und Veröffentlichen eines wissenschaftlichen Artikels. Gemeinsam erarbeiten die Studierenden eine eigene Fragestellung und üben, wie sie eine Forschungsfrage entwickeln, wie sie recherchieren und wie sie Texte verschriftlichen und redigieren. In Zusammenarbeit mit der Universitätsbibliothek Freiburg wird der von den Studierenden verfasste Artikel auf dem Portal „FreiDok“ als elektronische Publikation veröffentlicht und bringt ihnen ihre erste Publikation ein.

Studierende vom ersten Semester an für ihr Fach zu begeistern ist eine wichtige Grundlage für ein erfolgreiches Studium. Dr. Hubert Fehr, Institut für Archäologie, erhält die Auszeichnung für seine langjährige Lehre auf hohem inhaltlichem und didaktischem Niveau. Unter anderem hält Fehr regelmäßig die Einführungskurse in die Frühgeschichtliche Archäologie und Archäologie des Mittelalters. Er meistert den Spagat zwischen der Vermittlung von Grundlagenwissen und dem Aufzeigen aktueller Forschungskontroversen. Auch in seinen anderen Lehrveranstaltungen zeichnet sich der Archäologe durch den Einbezug des jeweils aktuellen Forschungsstandes aus. Damit ermöglicht er ein Studium mit hohem Forschungsbezug und eine frühe Teilhabe an der Diskussion in der eigenen Disziplin.

Studierende des Masterprogramms Environmental Governance an der Fakultät für Umwelt und Natürliche Ressourcen haben sich im Wintersemester 2013/14 mit dem Thema „Cost of Food“ auseinandergesetzt. Mark Heuer und Philipp Gassner erarbeiteten eine App, mit der Nutzerinnen und Nutzer Orte in Freiburg finden können, die zu einer umweltbewussten und gerechten Ernährung beitragen. Dies können Einkaufsmöglichkeiten für regionales und ökologisches Obst und Gemüse sein – oder auch frei zugängliche Brombeerbüsche. Die Nutzer können das Angebot erweitern, indem sie selbst ihre Lieblingsorte und Tipps in der App eintragen und für andere zugänglich machen.

Um Patientinnen und Patienten erfolgreich zu behandeln, müssen oft unterschiedliche Expertinnen und Experten eingebunden werden. In dem von Jakob Mayer und Markus Obmann initiierten Lehrprojekt lernen Medizinstudierende gemeinsam mit Schülerinnen und Schülern der Physiotherapie und erfahren damit gleichzeitig die Arbeitsweise und Perspektive der jeweils anderen Berufsgruppe. Dieses Wissen um und die Würdigung der Kompetenzen der anderen ist wichtig für die spätere Kooperation in der Arbeitspraxis und für eine bestmögliche Versorgung der Patienten. Die Auszeichnung würdigt das Engagement der beiden Studierenden um die Weiterentwicklung und Erweiterung der Ausbildung von Medizinerinnen und Medizinern sowie von Physiotherapeutinnen und Physiotherapeuten um interprofessionelle Aspekte.

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