Trauer um Christoph Rüchardt
Freiburg, 02.03.2018
Von 1987 bis 1991 war er Rektor der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, von 1972 bis 1996 Ordinarius für Organische Chemie – nun ist Prof. Dr. Christoph Rüchardt im Alter von 88 Jahren verstorben. „Die Universität Freiburg verliert in Christoph Rüchardt einen international renommierten Wissenschaftler und eine hoch geschätzte Persönlichkeit“, betonen Rektor Prof. Dr. Hans-Jochen Schiewer und Prof. Dr. Manfred Jung, Dekan der Fakultät für Chemie und Pharmazie.
Als Rektor der Universität Freiburg initiierte Rüchardt unter anderem die 1995 erfolgte Gründung der Fakultät für Angewandte Wissenschaften, die heutige Technische Fakultät. Außerdem wurden in seiner Dienstzeit das Frankreichzentrum, das Institut für Informatik und Gesellschaft sowie das Materialforschungszentrum auf den Weg gebracht. Mit seiner eigenen Forschung trug er grundlegend zur Aufklärung zahlreicher Reaktionsabläufe und kurzlebiger Zwischenstufen, insbesondere Carbokationen und Radikale, sowie zur Aufklärung von Strukturfragen und Fragen der Thermochemie bei.
Für seine wissenschaftlichen Leistungen sowie für seine Verdienste um die Universität Freiburg wurde Rüchardt vielfach ausgezeichnet, unter anderem mit der Adolf-von-Baeyer-Denkmünze der Gesellschaft Deutscher Chemiker, der Werner Heisenberg-Medaille der Alexander von Humboldt-Stiftung, der Ehrendoktorwürde der Université de Haute-Alsace sowie mit dem Verdienstkreuz 1. Klasse der Bundesrepublik Deutschland. Er war Mitglied der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina sowie der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Auch nach seiner Emeritierung blieb er der Universität sowie der Fakultät und besonders dem Institut für Organische Chemie eng verbunden.