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60 Jahre Radarkontrolle

Historiker Peter Itzen argumentiert für die Maßnahme zur Geschwindigkeitsüberwachung und erläutert ihre Geschichte

Freiburg, 13.01.2017

60 Jahre Radarkontrolle

Foto: blickpixel/pixabay

Am 21. Januar 1957 hat die erste Radarkontrolle in der Bundesrepublik Deutschland stattgefunden. „Hohe Geschwindigkeit zählt zu den Hauptursachen von gefährlichen Verkehrsunfällen“, sagt der Freiburger Historiker Dr. Peter Itzen. „Die Unfallforschung hat belegt, dass gerade auf Landstraßen, auf denen sich die mit Abstand meisten tödlichen Unfälle ereignen, kontinuierliche, stationär gebundene Geschwindigkeitskontrollen sinnvoll und effektiv sind.“ Allerdings gelte dies vor allem, wenn die Kontrollen mit Aufklärungskampagnen und persönlicher Ansprache der zu schnell fahrenden Autofahrerinnen und Autofahrer verbunden werden.

Schon in den ersten Jahren nach Einführung des Automobils in den Straßenverkehr am Anfang des 20. Jahrhunderts fanden aufwendige Geschwindigkeitsmessungen statt. „Polizistinnen und Polizisten maßen damals im Gebüsch am Straßenrand mit der Stoppuhr die Geschwindigkeit von vorbeifahrenden Automobilen“, erklärt Itzen. „Schon damals mussten sich solche Polizisten von Autofahrern und Automobilverbänden als ‚Wegelagerer‘ beschimpfen lassen, und auch heute, 60 Jahre nach der Einführung professioneller Radarmessgeräte, hat sich das nicht geändert.“ Doch wer schnell mit einem Auto unterwegs ist, gefährde sich und andere, etwa Passanten, Mitfahrer oder Fahrradfahrer.

Itzen ist Habilitand an der Professur für Wirtschafts-, Sozial- und Umweltgeschichte der Universität Freiburg und Junior Fellow am Freiburg Institute of Advanced Studies. Er erforscht die Geschichte der Verkehrsunfälle in Deutschland. Am besten ist Itzen per E-Mail zu erreichen.