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Grünes Geburtstagskind, virtuelle Reise, scheue Häftlinge

Die neue Ausgabe der Universitätszeitung uni’leben ist erschienen

Freiburg, 04.08.2020

Grünes Geburtstagskind, virtuelle Reise, scheue Häftlinge

Montage: Sandra Meyndt

Die grüne Oase feiert Geburtstag

Der Botanische Garten der Universität Freiburg an der Schänzlestraße im Stadtteil Herdern feiert ein stolzes Jubiläum: Seit der Gründung 1620 sind 400 Jahre vergangen – geprägt von Kriegswirren, Zerstörungen und mehrfachen Neuanfängen an neuen Standorten, aber auch durch die zunehmende Bedeutung der naturwissenschaftlichen Forschung an der Universität. „Die ersten Gärten haben mit dem heutigen Botanischen Garten kaum etwas gemeinsam“, betont Prof. Dr. Thomas Speck, seit 2002 Direktor des Gartens. Der erste „Hortus Medicus“ sei vor allem für die Ausbildung von angehenden Medizinern angelegt worden, ganz nach dem Motto „Gegen jede Krankheit ist ein Kraut gewachsen“. Heute sei der fünftälteste universitäre Garten in Deutschland ein Schaufenster für Forschung und Lehre, aber auch ein Ort der Ruhe, Entspannung und Bildung für die Öffentlichkeit.
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Ein Gebäude, viele Perspektiven

Zwei Bäume stehen im Innenhof der Alten Universität in der Bertoldstraße 17, eine Linde und eine Platane. Gepflanzt wurden sie während der Revolution von 1848/49. Was sollen die Bäume symbolisieren? Wieso kommt kaum jemand in den Innenhof, um sie zu bewundern? Und wie steht es um die Zukunft dieses besonderen Gebäudes, das die Jesuiten im 17. Jahrhundert erbauten? Diesen und weiteren Fragen sind Studierende des University College Freiburg der Albert-Ludwigs-Universität in einem Seminar der Historikerin Dr. Marie Muschalek nachgegangen. Das Ergebnis ist eine virtuelle Reise mit Bildern, Texten und Podcasts für die interessierte Öffentlichkeit. Und so viel sei verraten: Die Bäume stehen für die Liebe zu Europa.
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Wenn Freiheit Angst macht

Dass die Menschen, die Dr. Barbara Sieferle für ihre Forschung getroffen hat, anonym bleiben sollen und sie selbst die Stadt, in der sie leben, nicht nennen möchte, führt schon mitten hinein in die Gemengelage ihres Arbeitsgebietes. Die Kulturanthropologin befasst sich mit dem Leben von aus der Haft entlassenen Menschen. Daher heißen die Männer, die Sieferle begleitete, unter anderem Daniel, Stefan, Boris, Tom und Murin. Als Information muss genügen, dass Sieferle sich bewusst für ein Männergefängnis entschied und deswegen ausschließlich männliche Haftentlassene in ihrer Studie vorkommen. Das Besondere an Sieferles Habilitationsprojekt ist die Tatsache, dass sie aus einer kulturanthropologischen Perspektive auf das Leben nach der Haft schaut. Um zu verstehen, wie sich dieses darstellt, hat sie versucht, Einblick in den Alltag von zehn Männern zu gewinnen. Fünf Monate hat sie sich zunächst mit ihnen im Gefängnis getroffen und sie befragt. Danach begleitete die Forscherin sie bei den ersten Schritten zurück in die Freiheit.
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Kontakt:
Rimma Gerenstein
Redaktion uni’leben
Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
Tel.: 0761/203-8812
rimma.gerenstein@pr.uni-freiburg.de