Entwicklung einer Innovationsregion im Raum Fessenheim
Freiburg, 25.02.2021
Wie kann aus dem Gebiet Fessenheim nach Schließung des Atomkraftwerkes eine Innovationsregion entstehen? Der trinationale Universitätsverbund Eucor – The European Campus und der „Upper Rhine Cluster for Sustainability Research“ (URCforSR) erarbeiten hierfür bis Ende des Jahres 2021 eine Machbarkeitsstudie mit konkreten Investitionsoptionen. Eine entsprechende Finanzierungsvereinbarung für die mit 800.000 Euro dotierte Studie haben der französische Staat, die Région Grand Est, die Bundesrepublik Deutschland, vertreten durch das Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat sowie das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg unterzeichnet. Die Studie steht in Einklang mit der am 1. Februar 2019 von den französischen und deutschen Partnern unterzeichneten Absichtserklärung zum Raumprojekt Fessenheim, die unter anderem darauf zielt, das Gebiet von Fessenheim zu einem Innovationsmodell für die Industrie und die Energiewende zu entwickeln.
„Die Machbarkeitsstudie fördert die Entwicklung von Ideen, die einen ganzheitlichen Ansatz verfolgen. Wir möchten den Standort Fessenheim sowie die umliegende Oberrheinregion zu einer CO2-neutralen Wirtschaftsregion entwickeln“, sagt Prof. Dr. Barbara Koch, Leiterin des Upper Rhine Cluster for Sustainability Research (URCforSR) und Professorin für Fernerkundung und Landschaftsinformationssysteme an der Universität Freiburg.
„Die Zukunft des Raums Fessenheim liegt in der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit“, betont Prof. Dr. Alain Dieterlen, Vizepräsident Valorisierung an der Université de Haute-Alsace und Vizepräsident von Eucor – The European Campus. „Ich freue mich, dass wir für unsere Studie gleichwertige finanzielle Unterstützung aus Frankreich und Deutschland erhalten. Unser gemeinsames Ziel ist es, das Gebiet am Oberrhein mit einer nachhaltigen Perspektive für Innovation und Beschäftigung attraktiv für Firmen zu machen.“
Die beteiligten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus den Universitäten Freiburg, Haute-Alsace und Strasbourg sowie dem Karlsruher Institut für Technologie (KIT) und dem Fraunhofer- Institut für Solare Energiesysteme (ISE) arbeiten für die Studie eng mit deutschen und französischen Industriepartnern zusammen. „Genau das ist ein großer Vorteil der Studie. Die intensive Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft und Wissenschaft steigert die Chancen, konkrete Investitionsmöglichkeiten für den Raum Fessenheim zu entwickeln und die Wettbewerbsfähigkeit der Region insgesamt zu erhöhen“, so Prof. Dr. Thomas Hirth, Vizepräsident für Innovation und Internationales des KIT und Vizepräsident von Eucor – The European Campus.
Für die Machbarkeitsstudie arbeiten vier deutsch-französische Kompetenzgruppen zusammen. Die drei Kompetenzgruppen zu den Bereichen „Grüne Batterien und Batterierecycling (Kreislaufwirtschaft)“, „intelligente Stromnetze“ – so genannte Smart Grids – und „Wasserstoff“ erarbeiten konkrete Pilotprojekte, die zukünftig im Raum Fessenheim angesiedelt werden können. Eine vierte Gruppe befasst sich mit den gesellschaftlichen, rechtlichen und ökologischen Herausforderungen, die mit diesen Pilotprojekten verbunden sind. Darauf aufbauend erarbeiten Eucor – The European Campus und URCforSR eine Roadmap für die Umsetzung und Finanzierung der Pilotprojekte.
Im Vertrag über die deutsch-französische Zusammenarbeit und Integration, dem so genannten Aachener Vertrag, haben sich Deutschland und Frankreich auf die gemeinsame Weiterentwicklung des Gebiets rund um das Atomkraftwerk Fessenheim an der deutsch-französischen Grenze nach dessen Stilllegung im Juni 2020 verständigt. Sie streben an, im Rahmen eines deutsch-französischen Wirtschafts- und Innovationsparks gemeinsam Projekte im Bereich der grenzüberschreitenden Mobilität, Energiewende sowie Innovation zu entwickeln.
Hintergrundinformationen zu Eucor – The European Campus:
Eucor – The European Campus ist ein trinationaler Verbund zwischen fünf Universitäten in der Oberrheinregion. Mitglieder sind die Universitäten Basel, Freiburg, Haute-Alsace, Strasbourg sowie das Karlsruher Institut für Technologie (KIT). Gemeinsam bündeln die Universitäten Kompetenzen von 15.000 Forscherinnen und Forschern, 13.500 Promovierenden sowie 117.000 Studierenden.
Hintergrundinformationen zu URCforSR:
Am Upper Rhine Cluster for Sustainability Research (URCforSR), an dem neben den Eucor-Universitäten viele weitere Hochschul- und Forschungseinrichtungen der Allianz TriRhenaTech sowie Unternehmen aus der Oberrheinregion beteiligt sind, steht die Thematik „Governance nachhaltiger Transformation“ im Zentrum. Die grenzüberschreitende und interdisziplinäre Forschung soll durch weitreichenden Wissenstransfer der Gesellschaft zugutekommen.
Kontakte:
Prof. Dr. Barbara Koch
Direktorin des Upper Rhine Cluster for Sustainability Research
Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
Tel.: +49 (0)761/203-3694
ferninfo@felis.uni-freiburg.de
www.nachhaltigkeit-oberrhein.info
Prof. Dr. Alain Dieterlen
Vizepräsident Valorisierung an der Université de Haute-Alsace
Vizepräsident von Eucor – The European Campus
Tel.: +33 (0)3 89 33 76 65
alain.dieterlen@uha.fr
www.uha.fr
Prof. Dr. Thomas Hirth
Vizepräsident Innovation und Internationales des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT)
Vizepräsident von Eucor – The European Campus
Tel.: +49 (0)721/608 41030
Thomas.Hirth@kit.edu
www.kit.edu
Prof. Dr. Christelle Roy
Beauftragte für Strategie und Entwicklung an der Université de Strasbourg
Tel.: +33 (0)3 68 85 70 85
croy@unistra.fr
www.unistra.fr