Ein problematisches Verhältnis

Verkürzte Bildungswege und ständige Evaluation wissenschaftlicher Leistungen: Während Forschungs- und Bildungseinrichtungen in ihrer Arbeitsweise immer aufwändiger und ergebnisorientierter werden, verlieren sie im Gegenzug viele Freiräume, in denen ihre Mitglieder die Muße erfahren können, auf die die Forschung angewiesen ist. Dr. Jochen Gimmel, Dr. Marion Mangelsdorf und Andreas Kirchner Ph.D. vom Sonderforschungsbereich 1015 „Muße. Grenzen, Raumzeitlichkeit, Praktiken“ der Universität Freiburg haben eine Sonderausgabe von „Muße. Ein Magazin“ zu diesem Thema veröffentlicht.

Die Sonderausgabe behandelt die Beziehung zwischen Muße und Wissenschaft, die eine wichtige Rolle bei der Frage nach der Zukunft von Bildung und Wissenschaft spielen kann. In wissenschaftlichen Beiträgen, Werkstattberichten, Gesprächen und einem Debattenbeitrag diskutieren Forschende des SFB zusammen mit weiteren Autorinnen und Autoren das Thema aus unterschiedlichen Disziplinen wie beispielsweise der Psychologie, Theologie, Philologie, Philosophie, Geschichtswissenschaft, Ethnologie und Slavistik.

Der Philosoph Gimmel forscht seit 2013 am SFB 1015 zur ethischen und gesellschaftlichen Relevanz des Begriffs der Muße und der Muße in der marxistisch-sozialistischen Theorie. Die Kulturwissenschaftlerin Mangelsdorf bringt sich seit 2017 durch Begleitforschung zu Fragen der Gender Studies, Transdisziplinarität und Verkörperung in den SFB ein. Sie ist zudem Geschäftsführerin des Zentrums für Anthropologie und Gender Studies an der Universität Freiburg, welches sie 2001 mitbegründet hat. Der Philosoph und Theologe Kirchner arbeitete von 2013 bis 2016 zunächst als Doktorand und ist seit 2017 Postdoktorand am SFB im Projekt „Muße – Ein ost-westlicher Kulturtransfer? Transformationen von Askese und Mönchtum im Nahen Osten“.

Sonderausgabe „Muße und Wissenschaft“

Sonderforschungsbereich 1015 „Muße. Grenzen, Raumzeitlichkeit, Praktiken"